[Rezension] Catriona Ward – Das Mädchen von Rawblood

Großartig verschachtelter Schauerroman!

Werbung | Autor: Catriona Ward | Titel: Das Mädchen von Rawblood |
Übersetzung: Heiner Eden |
Erscheinungsdatum: 2024 | Verlag: Festa |
576 Seiten | Genre: Schauerroman |

Bewertung: 5 von 5.

Ein frisches Grab, nicht besonders groß. Lang genug für eine kleine Frau oder ein älteres Kind. Der Anblick erfüllte mich mit einem sonderbaren Gefühl, als wäre der Trübsinn der ganzen Welt an diese Stelle hergebracht worden.

(S.104)

Inhalt

1910, Dartmoor. Iris lebt mit ihrem Vater als letzte Übriggebliebenen der Familie Villarca auf Rawblood. Ein uralter Fluch sucht die Familie heim, denn wer sich liebt und bindet, wer sich gar fortpflanzt – dem erscheint sie. Eine Gestalt, vernarbt und zerschunden, und sie bringt den Tod all denen, die sie erblicken.

Doch Iris hält nichts von den alten Geschichten, trotz allem, was ihr Vater ihr erzählt – sie verliebt sich. Und öffnet dem Grauen damit Tür und Tor.

Rezension

Es gibt diese Autoren und Autorinnen, bei deren Namen ich bereits in Jubel ausbreche, da weiß ich noch nicht einmal, worum es im nächsten Buch gehen wird. Catriona Ward ist eine dieser Kandidatinnen für mich. Ihr Name ist ein Garant für hängende Kiefer, Kopfkratzen und erschrockene OH MEIN GOTT, ERNSTHAFT?! Ausrufe. So und nicht anders war es auch bei ihrem Debüt, der Geschichte rund um das Mädchen von Rawblood.

Es beginnt 1910 mit Iris und ihrem Vater Alonso, doch die Geschichte verzweigt sich, gabelt sich in verschiedenen Zeitebenen auf, führt uns immer weiter zurück in der Geschichte der Villarcas und der Hopewells, denen das Anwesen Rawblood gehört. Denn während wir hören, dass Iris (und das ist kein Spoiler, sie erwähnt es bereits in der ersten Zeile) ihren Vater töten wird, erfahren wir in anderen Kapiteln mehr über Alonso in jüngeren Jahren, über die Verzweigungen der Geschichte, die die handelnden Personen erst zueinander führten, damit das größte Unglück geschehen kann. Ich muss hier so vage und kryptisch bleiben, denn es ist ein wahrer Genuss, sich der Geschichte Stück für Stück zu nähern, zu rätseln und selbst Thesen aufzustellen.

Dabei sei gewarnt: Manches ist recht drastisch beschrieben. Kapitel über Tierversuche in dunklen Kellern hätte ich gern übersprungen, doch am Ende sind sie eine Vorstufe zu dem, was noch kommen soll. Ich möchte wirklich nichts verraten, aber wer mit medizinischen Versuchen (auch am Menschen) zur Jahrhundertwende nicht zurecht kommt, der sollte vielleicht doch zu etwas anderem greifen.

Fazit

Abschließend kann ich nur noch sagen: Ich habe dieses Buch sehr geliebt. Ich habe Iris geliebt und ihr nur das Beste gewünscht, ich wäre gern selbst durch die düsteren Flure Rawbloods gewandelt. Und nun solltet ihr das Gleiche tun!

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

5 ★★★★★

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Das Haus in der Needless Street
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3 Antworten zu „[Rezension] Catriona Ward – Das Mädchen von Rawblood”.

  1. Avatar von LeseWelle
    LeseWelle

    Hallo Gabriela,

    ich bin bisher nur um die Bücher von Catriona Ward herumgeschlichen und habe mich nicht so recht getraut, eines zu lesen. Aber deine Rezension klingt so begeistert, dass ich denke, dass ich nun endlich mal eines kaufen und lesen muss. 🙂

    Liebe GrüßeDiana

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    1. Avatar von Buchperlenblog

      Oooohja, das musst du, liebe Diana! =) Sie sind alle so herrlich, aber für den Einstieg würde ich dir dieses hier oder Das Haus in der Needless Street ans Herz legen. ♥

      Gefällt 1 Person

      1. Avatar von LeseWelle
        LeseWelle

        Das Haus in der Needle Street ist sogar auf meiner Wunschliste. 😀

        Gefällt 1 Person

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