[High Fantasy meets 1001 Nacht] S.A. Chakraborty – Die Daevabad-Trilogie

Liebe Büchermenschen!

Bereits im vergangenen Sommer habe ich euch den ersten Band dieser fantastischen Trilogie vorgestellt. Doch da man Trilogien selten spoilerfrei zeigen kann, ich euch diese Reihe aber nach Beenden nun noch einmal ganz besonders fest ans Herz legen möchte, frische ich einfach eure Erinnerungen daran noch einmal auf und erzähle euch ein wenig über diese epische Reise, die ich mit Nahri, Darayavahoush, Alizayd und all den anderen über drei Bände hinweg unternommen habe! ♥

Werbung | Autor: S.A. Chakraborty | Titel: Daevabad |
Übersetzung: Kerstin Fricke |
Erscheinungsdatum: 2021-2022 | Verlag: Panini |
Genre: High Fantasy | Reihe: Trilogie

„Wenn das ein Ifrit war, was bist du dann? Eine Art Dschinn?“
Er verzog angewidert das Gesicht. „Ich bin kein Dschinn, Mädchen. Ich bin Daeva.“

(Die Stadt aus Messing | S.59)

Kairo, im 18. Jahrhundert. Nahri schlägt sich mit Handlesen, dem Vertrieb von billigen Heilmitteln und kleineren Diebstählen so durchs Leben, doch eigentlich will sie mehr sehen von der Welt. Sie will Medizin studieren, Menschen wirklich helfen. Doch als sie bei einem Ritual, an das sie selbst nicht glaubt, versehentlich einen uralten Dschinn heraufbeschwört, ändert sich die Richtung ihres Lebens schneller, als ihr lieb sein konnte.

Damit beginnt unsere Reise in die geheimnisvolle – und für Menschen unsichtbare – Stadt Daevabad. Umgeben von Bergen und einem verfluchten See, liegt die Stadt mitten in der arabischen Wüste. Zutritt erhalten nur Wesen mit magischem Blut. Nahri, die bis vor kurzem noch unter den Menschen weilte, aber schon immer eine gewisse Heilmagie in sich spürte, betritt gemeinsam mit dem Daeva Dara das Reich der Dschinn.

Das Königreich aus Kupfer | Band 2

Wie sich herausstellt, ist sie die letzte Nachfahrin der Nahid – Daeva mit heilenden Händen und vom Propheten gesegnet. Daevabad lag ihrem Stamm einst zu Füßen, doch seit Generationen schon sitzt nun eine andere Dschinn-Familie auf dem edelsteinbesetzten Thron. Ghassan al Qahtani, der amtierende und grausame König Daevabads erkennt seine Chance, die letzte lebende Nahid unter seine Kontrolle zu bringen, so dass Nahri sich plötzlich in einem sprichwörtlich goldenen Käfig wiederfindet.

Was Chakraborty hier geschaffen hat, ist eine unglaublich komplexe Welt. Und gerade der erste Band nimmt sich die Zeit, uns in die verschiedenen Stämme der Dschinn und Daeva einzuführen. Man muss sich einlassen auf diese Welt voller mystischer Wesen, gefährlicher Kreaturen und dem Kampf der Elemente. Denn während die Dschinn und Ifrit eindeutig dem Feuer zugeordnet sind, gibt es auch noch andere Element-Wesen, denen man Beachtung schenken sollte. Im Laufe der Bände werden die Marid immer wichtiger, alte Wesen geboren aus Salz und Wasser, Kinder der Tiamat, die in den Tiefen des Ozeans seit langer Zeit schläft. Sie sind beeindruckend, mächtig und haben ihre ganz eigenen Pläne und Vorstellungen für Daevabad, die Stadt, die aus ihrem heiligen See entstanden ist.

Das Imperium aus Gold | Band 3

Doch auch zwischenmenschlich hat diese Reihe sehr viel zu bieten. In wechselnden Perspektiven erzählt, enthüllt sich langsam aber sicher eine toxische Welt voller Intrigen, Machtkämpfe und Verrat, welche das Salz in der Wüstensuppe bilden. Hier gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Sobald man jemanden für seine Taten verurteilen will, so versteht man sein Handeln plötzlich durch einen Perspektivwechsel deutlich besser, seine Gesinnung, seinen Glauben. Es gibt tolle Wendungen, die uns durch die Geschichte bringen und Unerwartetes zutage fördern. Es gibt wundervolle Charaktere, die alle ihr Päckchen zu tragen haben, mal mehr und mal weniger sympathisch sind und doch dazu beitragen, dass diese Geschichte so gut funktioniert. Und ja, es gibt auch ein wenig Liebe. Aber diese Liebe führt nie dazu, dass Personen vergessen, wer sie sind, sie lassen nicht plötzlich all ihre Charakterzüge fahren, um jemanden anzuhimmeln. Vielmehr tragen diese Emotionen dazu bei, dass sich unsere Protagonisten entwickeln können.

Ihr seht, im Grunde habe ich euch gar nicht viel von der Story verraten. Wir haben eine vielschichtige Welt, eine magische, umkämpfte Stadt, wir haben sehr viel Magie, Blut und Action und trotzdem genug Raum, um unseren Protagonisten bei ihrer Entwicklung zuzuschauen. Wer also eintauchen will in eine arabische Welt voller unverbrauchter, fantastischer Magie, dem lege ich – relativ spoilerfrei – diese Trilogie sehr ans Herz. ♥

2 Comments on “[High Fantasy meets 1001 Nacht] S.A. Chakraborty – Die Daevabad-Trilogie

  1. Liebe Gabriela,

    eine schöne kleine Reise in die Reihe hast du da geschrieben. Danke dir. Ich hatte sofort Bilder in meinem Kopf. Ich hab schon oft gehört, dass es zu Beginn recht gemächlich vorwärts geht und das Worldbuilding im Vordergrund steht, bevor aus der Handlung mehr wird.

    Auf Settings in Wüsten, 1001 Nacht, äqyptisch, persisch und ähnliches muss ich tatsächlich richtig Lust haben, von daher landet es erstmal nicht auf meiner Liste.

    Liebe Grüße

    Tina

    Gefällt 1 Person

    • Huhu Tina!
      Gemächlich zu Beginn ist mir zuweilen aber durchaus lieber, wenn dadurch tatsächlich eine Welt entsteht, die ausgefüllt ist und nicht nur am Rande existiert 😁

      Aber mit dem Setting kann ich durchaus verstehen, da muss man sich drauf einlassen wollen. Aber vllt ja irgendwann =)

      Alles Liebe!
      Gabriela

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