Wenn ein vermeintliches Schnäppchen zur Hölle auf Erden wird.

Werbung | Autor: Robert Marasco | Titel: Burnt Offerings – Haus der toten Seelen |
Übersetzung: Simona Turini |
Erscheinungsdatum: März 2023 | Verlag: Festa |
336 Seiten | Genre: Gothic / Roman |

Bewertung: 4.5 von 5.

Das Gebäude, eine gigantische, weitläufige Masse aus Giebeln und Gauben und gerundeten Erkern, thronte am höchsten Punkt des Grundstücks.

(S.40)

Inhalt

Der Sommer in Brooklyn ist die Hölle für Ben und Marian Rolfe. Die Wohnung ist heiß, die Nachbarn laut und enervierend. Da entdeckt Marian eine Annonce in der Zeitung, die verspricht, ein traumhaftes Haus zu einem sehr guten Preis zu vermieten – an die richtigen Leute. Marian fühlt direkt, dass sie diese Leute sind und macht einen Besichtigungstermin aus. Und auch wenn Ben alles andere als begeistert von dieser Idee ist, sie werden den Sommer nicht zuhause verbringen.

Rezension

Robert Marascos Burnt Offerings wurde erstmals in den 1970ern veröffentlicht. Das tut der Story aber absolut keinen Abbruch, denn wir finden hier einen Charme in der Erzählung, der nicht durch allzu modernde technische Erfindungen gestört wird.

Auf Marians beherztes Bestreben, den Sommer außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen, ziehen sie und ihr Mann Ben, sowie ihr Sohn David und die noch immer rüstige Tante Elizabeth für zwei Monate in ein hochherrschaftliches Anwesen auf dem Land. Die einzige Bedingung, die sie erfüllen müssen, ist, drei Mahlzeiten täglich vor der geschlossenen Tür der Mutter des Hauses abzustellen. Sie werden sie nie zu Gesicht bekommen, wird ihnen versprochen, doch kümmern sollen sie sich. Das Haus an sich ist in einem erbarmungswürdigen Zustand. All der alte Glanz bröckelt, die Pflanzen im Gewächshaus sterben, das Gold und Silber ist stumpf. Doch Marian fühlt sich sofort hingezogen zu diesem alten Haus, anstatt sich zu entspannen, werkelt sie tagein tagaus am Inneren des Anwesens. Und bekommt dabei kaum mit, das alle um sie herum sich verändern.

Tante Elizabeth, die mit ihren 74 Jahren noch immer sehr rüstig erschien, wird zusehends gebrechlicher, ihr Mann Ben dagegen aggressiver. Und sie selbst? Ja, auch sie bekommt nach und nach erste Alterserscheinungen zu spüren. Aber das ist es doch wert, wenn sie dafür jeden Tag mehr schafft im Haus, ihm zu altem Glanz verhilft.

Der Stil Marascos ist dabei sehr erzählerisch, manchmal schon fast plaudernd. Zwar hat er es nicht geschafft, dass mir seine Protagonisten wahrhaft ans Herz gewachsen sind, aber ich habe trotzdem mit viel Freude mitverfolgt, wie das Haus nach und nach immer mehr die Kontrolle über das Leben seiner neuen Bewohner erlangt hat. Das Ganze passiert sehr subtil, so dass es einem zwar nicht eiskalt den Rücken hinab rinnt, aber das Grausen trotzdem gut spürbar ist.

Fazit

Haunted House Story, wie sie mir gefällt. Subtil und zunächst sehr unauffällig, bis es schlussendlich kein Entrinnen mehr gibt.

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

4.4 ★★★★

schnörkel

2 Antworten zu „[Rezension] Robert Marasco – Burnt Offerings”.

  1. Avatar von Nicole Wagner

    Hallo Gabriela,

    dieses Buch habe ich seit Erscheinen auf der Wunschliste. Genau das subtile Grauen, das sich ganz langsam in den Alltag schleicht, mag ich total. Vielleicht darf es noch dieses Jahr einziehen, weil es gar so gut klingt. Bisher ist es nur an der SuB-Prävention gescheitert.

    Liebe Grüße
    Nicole

    Gefällt 1 Person

    1. Avatar von Buchperlenblog

      Huhu Nicole!
      Also von der subtilen Art her ist es Spuk in Hill House zB sehr ähnlich, weil es nach und nach passiert. Ich freu mich auf jeden Fall, wenn ich dir die Geschichte noch etwas schmackhafter machen konnte =)

      Liebe Grüße!
      Gabriela

      Gefällt 1 Person

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