Gespenstisch gut!

Werbung | Autor: Yrsa Sigurdardóttir | Titel: Schnee |
Übersetzer:  Tina Flecken |
Erscheinungsdatum: August 2023 | Verlag: btb |
432 Seiten | Genre: Thriller |

Bewertung: 5 von 5.

Ganz unten in dem Loch sah man einen Teil von einem Gesicht. Und daraus glotzte sie ein weit aufgerissenes, starres Auge an.

(S.29)

Inhalt

Vier Freunde verschwinden im tiefsten Winter im verschneiten Hochland Islands. Eine großangelegte Suche nach den Vermissten beginnt und fördert so einige Dinge ans Tageslicht, die einfach keinen Sinn zu ergeben scheinen.

Rezension

Da mir das kürzlich erschienene Nacht von Yrsa Sigurdardóttir so gut gefiel, musste ich doch glatt erneut zu der isländischen Autorin greifen. Schnee verspricht dabei wieder so einige Irrwege, mystische Unerklärlichkeiten und menschliche Abgründe.

Wieder finden wir zwei Zeitstränge, vor dem Tod und danach. Die Suche nach den Vermissten im Hochland gestaltet sich als äußerst beschwerlich. Die Witterungsverhältnisse sind alles andere als angenehm, der zentimeterhohe Schnee erschwert das Vorankommen, mögliche Spuren sind längst wieder bedeckt. Und doch stoßen Johanna und Porir von der Rettungswacht relativ schnell auf eine erste Leiche. Nur dass dieser Fund mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Und wo ist der Rest der Vermissten? Gibt es Überlebende?

Im Davor lernen wir die Freunde näher kennen. Was führt sie bei diesem Wetter in die Berge, was erleben sie, wie gehen sie miteinander um? Es ist schwer, irgendwas zu erzählen, was nicht spoilern würde, denn die Fäden sind so vielschichtig miteinander verknüpft, dass man das eine nicht ohne das andere erzählen könnte und da ich das nicht will, bleibt nicht viel übrig, was ich überhaupt erzählen kann. Was ich euch aber sagen kann, ist dies: Die Atmosphäre ist einfach absolut grandios eingefangen. Die Kälte, die Angst, das Mystische. Ja, ganz recht. Hier geht etwas nicht ganz Natürliches um. Ob es tatsächlich existiert oder ob die Freunde einem kollektiven Wahn verfallen, darüber schweige ich. Aber so oder so, es war an so mancher Stelle ganz schön gruselig.

Fazit

Mit Schnee konnte mich die Autorin mehr als gut unterhalten. Auch dieser innere Zwiespalt, die Personen langsam kennenzulernen, und zu wissen, dass sie höchstwahrscheinlich das Ende des Buches nicht mehr erleben werden, funktioniert hier wieder sehr gut. Jetzt bin ich definitiv angefüttert, jetzt will ich noch mehr!

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

4.8 ★★★★★

schnörkel

3 Antworten zu „[Rezension] Yrsa Sigurdardóttir – Schnee”.

  1. Avatar von Rückblick auf den September – Buchperlenblog

    […] Autorin Yrsa Sigurdardóttir habe ich in zwei atmosphärisch sehr dichte Thriller begeben. Sowohl Schnee als auch Nacht haben mich mit ihrem Setting, den Figuren und den auch den Todesfällen sehr für […]

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