
Werbung | Autor: Stephen King | Titel: Atlantis |
Übersetzung: Peter Robert |
Erscheinungsdatum: 1999 | Verlag: Heyne |
590 Seiten | Genre: 5 zusammenhängende Novellen |

„Und wonach soll ich Ausschau halten?“
„Nach niederen Männern in gelben Männern.“
(S.52)


Inhalt
Atlantis ist eine Sammlung von Kurzgeschichten und Novellen, bei denen zumindest die ersten beiden Geschichten durchaus auch eigenständig funktionieren, während die übrigen drei ohne weiteren Kontext etwas verloren wären. Atlantis entführt uns in die 60er bis 90er Jahre, erzählt von Jugend und Freundschaft, Liebe, dem Vietnamkrieg – und dem Dunklen Turm.
Rezension
Viele begleitete Leben
Atlantis ist etwas ganz besonderes unter den King-Büchern. Klar hat er schon mehrere Kurzgeschichten- und Novellenbände veröffentlicht, aber bis auf wenige Ausnahmen sind die Geschichten doch alle eigenständig zu lesen. Nicht so in Atlantis. Denn im Laufe der fünf Geschichten vergehen zwar über dreißig Jahre, doch lernen wir die Protagonisten bereits in den ersten beiden Geschichten kennen.
Kaum überraschend ist es, dass mir Niedere Männer in Gelben Mänteln – der Auftakt – mit Abstand am besten gefallen hat. Warum? Ohhh, wer sich diese Frage stellen muss, der ist noch kein Jünger des Dunklen Turms. Denn diese Geschichte, die neben Bobby Garfield und Carol Gerber eben auch den Brecher Ted Brautigan einführt, birgt so viel Dunklen Turm Zauber in sich, dass ich sie einfach lieben musste. Ted ist vor den Niederen Männern geflohen, geflohen in unsere Welt, ins Jahr 1960, ins Haus des elfjährigen Bobby Garfield. Diesen bezahlt er, um nach den Niederen Männern Ausschau zu halten, während auch Bobby eine Ahnung der Gefahren bekommt, die von diesen Männern ausgeht.
Mit dieser Geschichte endet allerdings leider auch der Dunkle Turm Einfluss. Alle weiteren Geschichten befassen sich mit den mittlerweile erwachsen gewordenen Kindern, mit der zunächst entfernten und dann doch viel zu realistischen Erfahrung des Vietnamkrieges. Was die Geschichten nicht weniger gut macht, nur anders, realer. Menschlicher. Denn King beweist auch hier einmal mehr, dass er neben Übersinnlichem eben eines besonders gut kann: Menschen zum Leben erwecken.
Fazit
Flog schon lange unter meinem Radar und lohnt sich dabei doch auf jeden Fall. Und keine Sorge – auch ohne Turm-Kenntnisse kann man gerade auch die erste Geschichte in vollen Zügen genießen.
Bewertung im Detail
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.8 ★★★★★


![[King-Universum] Atlantis](https://buchperlenblog.com/wp-content/uploads/2020/06/king_universum_titel_2.jpg?w=1000)





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