[Rezension] Jorina C. Havet – Die Fürsten der See und der Erde (1)

Erfrischend geschlechterloser Auftakt zu einem phantastischen Abenteuer!

Werbung | Autor: Jorina C. Havet | Titel: Die Fürsten der See und der Erde – Das Erwachen der Meere |
Erscheinungsdatum: Juli 2021 | Verlag: selfpublished |
350 Seiten | Genre: historische Fantasy | Reihe: Band 1 von X

Bewertung: 5 von 5.

„Er hat eine Frau gesehen“, sagte der Junge. „Aber sie war hässlich, hat er gesagt, mit spitzen Zähnen und fischiger Haut. Glaubt Ihr, Oceanne ist hässlich?“

(S.201)

Inhalt

Gain von den Mannalen, der junge Fürst seines Landes, reist lieber durch die Welt als Botschafter, als sich der Kriegerkaste anzuschließen. Doch ein Botengang ins Reich der Dherasker verändert seine Lebenspläne gewaltig. Denn während Fürstin Sabeta nach einem Attentat auf sie beschließt, ihn als Geisel festzusetzen, macht sich auch noch eine weitaus größere Macht auf, um die Menschen erneut in Tod und Elend zu stürzen: Die Magischen scheinen zurückzukehren, nach einhundertvierzig Jahren.

Rezension

Ein Rohdiamant

Jorina C. Havets Auftakt in eine historische Fantasy-Saga hat mich sehr beeindruckt. Nicht nur gelingt es ihr, die Welt in der ihre Figuren leben und wandeln, detailliert zu beschreiben, nein, man fühlt sie regelrecht. Steht Gain von den Mannalen auf der Klippe von Dherask und blickt auf das schäumende Meer hinab, spüren wir den Wind in unserem Gesicht. Wenn Gain mit der kleinen Leichtmatrosin Ann, die das Meer eigentlich verabscheut, die unzähligen Treppenstufen zum Tölpelmarkt hinauf geht, stolpern wir schnaufend hinterher. Auch die verschiedenen Bevölkerungsschichten sind glaubhaft dargestellt und halten allerhand verschiedenste Charaktere bereit. Außerdem geht es herrlich geschlechterrollenlos zu in dieser Welt der Fürsten. Jeder Stand, jeder Beruf, wird sowohl von Männern als auch von Frauen ausgeübt, ganz ohne die üblichen „Aber du bist doch eine Frau!“ – Dramen. Hut ab, es geht eben doch!

Auch die verborgene Magie dieser Welt, der Glaube an die Magischen – wie zum Beispiel Oceanne, die unberechenbare Meeresgöttin, die wir auf dem Cover bereits kennenlernen durften – an Götter und ihresgleichen, die an die nordische Mythologie erinnern, all das rundet das Bild ab, lässt uns Leser tiefer eintauchen in eine Welt, in der der Schrecken und die Angst schon viel zu lange schlummern durften.

Der erste Band lässt sich durchaus Zeit, etabliert sich und die handelnden Personen, steckt Ziele für die Zukunft. Doch so wunderbar dies alles war und so gern ich in Gains und Sabetas Welt verweilte, so schade fand ich die vielen, vielen Fehler, die sich im Text (bisher) verbergen. Ich hoffe sehr, dass sich die Autorin hier noch einmal Zeit für ein umfassendes Korrektorat nimmt, denn dann kann aus diesem ungeschliffenen Rohdiamanten ein wahrer Brilliant werden, dem ich sehr gern auch in Zukunft folgen möchte.

EDIT: Die Autorin hat mir mittlerweile versichert, dass die aktuelle Version ihres Buches bereits ein zweites Korrektorat durchlaufen hat, und somit die von mir erwähnten Fehler ausgebessert wurden. Dann steht dem Lesevergnügen ja nichts mehr im Wege!

Fazit

Ein wunderbarer Auftakt über alte Magie, neue Wege und den Wunsch nach persönlicher Freiheit. Bitte schnell mehr davon!

Bewertung im Detail

Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )

= 4.6 ★★★★★

schnörkel

Herzlichen Dank an die Autorin für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

4 Comments on “[Rezension] Jorina C. Havet – Die Fürsten der See und der Erde (1)

  1. Damit hast du mich wirklich neugierig gemacht, denn es ist tatsächlich selten, dass Welten so entworfen werden, dass die Figuren darin gleichberechtigt agieren. Super, dass die Autorin noch einmal in ein Korrektorat investiert hat. Kommt auf meine Leseliste!
    LG, Tala

    Gefällt 1 Person

    • Huhu Tala!
      Das stimmt, das ist wirklich selten, und selbst dann ist die Gleichberechtigung eher fadenscheiniger Natur. Also greif bedenkenlos zu! Und übrigens, Band 2 soll wohl auch in nicht allzu ferner Zukunft nachrücken. =)

      Liebe Grüße!
      Gabriela

      Gefällt 1 Person

  2. Pingback: Rückblick auf den Juli – Buchperlenblog

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