Spannender Krimi vor historischem Hintergrund!

Werbung | Autor: Jürgen Albers| Titel: Crossroads |
Erscheinungsdatum: September 2012 | Verlag: Selfpublished|
606 Seiten | Genre: historischer Krimi | Reihe: Band 1 von X
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„Der Notruf ging um 14:17 Uhr bei uns ein, Sir“, sagte Sergeant Mulgrave. „Eine Frau meldete, sie habe ihre Arbeitgeberin tot in deren Wohnung aufgefunden. Sie sei ermordet worden.“
(S. 13)![]()
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 1940, der Krieg steht vor Englands Türen. Doch auch im Kleinen wird gemeuchelt, und schon bald wird Chief Inspector Charles Norcott auf Guernsey, einer der britischen Kanalinseln, um Hilfe gebeten. Eine junge Frau wurde in der eigenen Wohnung ermordet, der Verdacht fällt schnell auf den ungeliebten Ehemann. Doch dieser Fall wird sich noch um ein vielfaches verzweigen.
Rezension
Mit Tee und Tücke
Lange schon war ich gespannt auf den ersten Krimi aus der Feder Jürgen Albers‘. Jetzt, da die Tage kürzer werden und die Teezeit so richtig beginnt, da greife ich doch sehr gern zu einem Krimi. So hab ich also Chief Inspector Charles Norcott kennengelernt. Nachdem er seine Frau begraben musste, stürzte er sich bis zum Hals in seine Arbeit, verlor darüber jeglichen Sinn für die Gefahr, und wurde schließlich – zur eigenen Sicherheit – auf die etwas ruhigeren britischen Kanalinseln versetzt. Nun ist 1940 generell eher keine besonders ruhige Zeit. Deutschland marschiert in Frankreich ein, Paris fällt, Großbritannien ist eines der nächsten Ziele.
Vor diesem historischen Hintergrund beginnt also der Fall der ermordeten Mrs. Henley. Schnell fällt der Verdacht auf den etwas zu apatischen Ehemann, auch werden Stimmen laut, die Nebenbuhler gesehen haben wollen. Doch als man die Mordwaffe findet, da findet auch der deutsche Soldat den Weg über das Wasser. Die Ermittlungsarbeiten werden enorm vom drohenden Krieg eingeschränkt und wie auch Norcott, treten wir plötzlich auf der Stelle.
Der Autor nutzt nun diese lähmende Situation, um den Blickwinkel der Geschichte zu verändern, variiert die Personen, denen man folgt, baut neue ein und lässt uns lange im Unklaren darüber, welches Spiel hier nun gespielt wird. Leider kam ich mit den vielen Einschüben, die mich immer mehr von dem ursprünglichen Fall der Ermordeten ablenkten, nicht ganz zurecht. Es war alles ein wenig zu viel, zu zäh, zu … Möglicherweise liegt es an meinem Mangel an Kenntnissen, was Dienstgrade militärischer und polizeilicher Behörden angeht. Die meiste Zeit rauschten Namen und Dienstgrade an meinem Ohr vorbei und ich versuchte dem Faden trotzdem noch folgen zu können, hielt mich krampfhaft fest und verlor ihn schlussendlich doch ein wenig. Jürgen Albers hat wunderbar die Zeit seines Romans recherchiert, lockt uns in längst vergangene Jahre zurück und lässt ein von Kriegsangst gebeuteltes England vor dem inneren Auge auferstehen. Trotzdem fand ich den Fall, wie er sich schlussendlich erwies, doch als zu weitab von dem, was ich ursprünglich erwartet hatte.
Fazit
Die Charaktere, die wirklich liebevoll gezeichnet wurden, helfen über manche Länge durchaus hinweg, auch der enorme Teeverbrauch in der englischen Polizeiabteilung brachte mich oft zum Schmunzeln. Alles in allem war ich gern auf Guernsey und habe Inspektor Norcott beim ermitteln über die Schulter geschaut und freue mich schon auf den zweiten Band, in dem die Irrungen und Wirrungen des zweiten Weltkrieges bereits hinter uns liegen.
Bewertung im Detail
Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Handlung ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 )
= 3.6 ★★★★
weitere Meinung

Herzlichen Dank an den Autor für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!






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