Wenn aus Büchern Schätze werden.
Atmosphärischer Thriller mit überraschendem Ausgang
Werbung | Erscheinungsdatum Erstausgabe: 01.03.2018 Verlag : Goldmann
Flexibler Einband 460 Seiten Genre: Psychothriller
Gleich darauf bin ich in einem Laden voller Staub. Er wirbelt herum, dringt wie Giftgas in sämtliche Höhlungen und Spalten. Als ich weiter hineingehe, wird der Staub dichter, und ich sehe nichts mehr. Mein Mund ist ganz trocken vor Angst, aber ich muss weiter.
(S.27)
Kate ist Kriegsreporterin mit Leib und Seele. Sie fliegt in die schlimmsten Kriegsgebiete der Welt und berichtet hautnah von den Schrecken, die sie erlebt. Als ihre Mutter stirbt, führt ihr Weg sie zurück nach England, in ihr altes Zuhause. Doch der Krieg ihrer Kindheit und der Krieg in dieser Welt haben sie verwundbar gemacht. Sie hört Stimmen, sieht sterbende Menschen. Und dann ist da noch dieser kleine Junge im Garten ihrer Mutter, den niemand außer ihr sehen kann.
Dieses Buch beschäftigt sich mit etwas äußerst realem. Der Krieg, der in Syrien und anderen Teilen der Welt herrscht, ist real. Wir können uns vorstellen, wie es Kate dabei ergangen sein muss, wenn sie als Kriegsreporterin täglich diese Grausamkeit an Menschen ertragen muss. Wir können uns vorstellen, dass sich solche Bilder irgendwann nicht mehr abstellen lassen, dass sie eine psychische Belastung für den Geist sind und sie verstört und kaputt zurücklässt.
Dank der Ich – Perspektive erleben wir hautnah mit, wie Kate von einer Sekunde auf die nächste in Wahnvorstellungen gerät, wenn sie sich durch Schutt, Asche und Blut gräbt, obwohl sie eben noch unbeschadet am Tisch saß. Ihre Schwester ein daueralkoholisiertes Wrack, ihre Nichte verschwunden, der Rest der Familie tot. Nur Paul, der Mann ihrer Familie schenkt ihr Aufmerksamkeit und kümmert sich ein wenig um sie.
Dem Wahnsinn immer näher, sehen wir diesen kleinen Jungen von nebenan, wir klingeln mit ihr an der Tür der Nachbarn, wir werden abgewiesen und inhaftiert. Was ist echt – was nicht?
Immer tiefer gerät Kate in diesen Strudel, aus dem es nur mit Tabletten einen kurzen Moment des Entkommens gibt.
Ich war zutiefst fasziniert, wie real Nuala Ellwood diese psychischen Schübe einwob, Seite um Seite wollte ich mehr erfahren. Das Ende, die Aufklärung des Ganzen, ernüchterte mich etwas. Zwar ist das Geschehen durchaus realistisch, doch wurde mir hier zu wenig erklärt, zu viel weggelassen.
Ein Psychothriller, der mit wenig Blut auskommt, dem der Thrill zwischen den Zeilen steckt. Dem das Ende ein wenig die Spannung nimmt, aber der dennoch sehr lesenswert ist.
Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.2 ★★★★
Liebe Gabriela,
zu diesem Buch muss man wahrscheinlich auch gar nicht mehr sagen. Mir hat deine Rezension sehr gefallen und ich kann mich vorstellen, wie bewegend dieser Roman für dich gewesen sein muss.
Ich traue mich oft gar nicht an Kriegsromane ran, weil ich es einfach nur schrecklich finde, dass sowas tatsächlich passiert. Ich weiß zwar, dass es passiert, aber ich möchte am liebsten meine Augen davor verschließen. Die Leben all der Menschen… Egal inwiefern sie alle in den Krieg involviert sind und was sie erlebt haben, diese Jahre werden sie auf immer geprägt haben und nie wieder loslassen 😦
Liebe Grüße,
Janika
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Liebe Janika!
Ich weiß, man möchte seine Augen gern vor der Realität verstecken, vor der aktuellen noch mehr als der vergangenen. Teotzdem ist dieser Thriller wirklich sehr gelungen, weil er eben genau diese Schrecken mit einbezieht und dadurxh umso glaubhafter wirkt.
Liebste Grüße!
Gabriela
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Huhu!
Mal abgesehen vom Ende klingt das Buch richtig gut, das werde ich mir mal auf die Merkliste setzen. Sehr schöne Rezension!
LG,
Mikka
[ Mikka liest von A bis Z ]
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Heyo 🙂
Das Ende war auch nicht schlecht, mir war es nur etwas zu schnell herbeigefügrt schlussendlich. Das Buch an sich gefiel mir wirklich gut!
Liebe Grüße!
Gabriela
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