„Was liest du denn so?“

Buecherregal

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Wenn ich so in mein gut gefülltes Bücherregal schaue, kann ich durchaus feststellen, dass ich eigentlich querbeet viele Genre bedienen kann. Je nach Leselaune, kann ich also einfach ein Buch herausgreifen und drauflos lesen. Und natürlich bin ich immer ganz vorne dabei, wenn es darum geht, über ein Buch zu diskutieren, dass ich irgendwann in meinem Leben gelesen habe und welches nach wie vor in meinem Kopf präsent ist.

Doch in den letzten Tagen wurde ich rundheraus gefragt:

Was liest du denn eigentlich so?

Und da verschlug es mir doch glatt die Sprache. In meinem Kopf flogen all die tollen Bücher der letzten Jahre auf einem Haufen zusammen, füllten meinen Kopf und was blieb zurück? Leere. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, wusste keine Antwort. Wie soll ich die Fülle an Büchern, Geschichten und Genre kurz und knapp zusammenfassen? Schließlich will man ja nicht alle Bücher über einen Kamm scheren. Kann man auch nicht. Jedes Buch ist besonders und sollte auch genau so präsentiert werden. Doch der Gegenüber wirkte nicht so, als wolle er eine Abhandlung meines Bücherregals hören, geschweige denn das Auseinandernehmen der letzten von mir gelesenen Bücher.

books-441866_640Auf den meisten Büchern in meinem Regal steht als Genre lediglich Roman, doch Roman bedeutet ja nicht gleich Roman. Es gibt so viele Zwischenschritte. Eine Freundin meinte letztens, sie dachte lange Zeit Roman stehe für Liebesgeschichten. Doch fern ab von den Liebesromanen, gibt es doch noch Gesellschaftsromane. Historische Romane. Entwicklungsromane. Familienromane. Abenteuerromane. Bildungsromane. Briefromane. Schauerromane. Ich muss sie euch nicht alle aufzählen, ihr kennt die endlose Kategorisierung. Von Thrillern und Krimis einmal abgesehen, von denen ich auch den einen oder anderen beherberge, stehen ja auch noch diverse Fantasybücher bei mir.

Wie also zusammenfassen? Meine Antwort war schließlich und endlich: „Öhm. Vieles. Bücher die mir gefallen. Von denen ich etwas lernen kann.“ – eine geistige Glanzleistung! Das Gesicht mir gegenüber wirkte verständlicherweise auch etwas ratlos, doch ich konnte es partout nicht enger zusammenfassen.

Seid ihr Genre-festgelegt oder kommt ihr genauso ins Rotieren, wenn ihr gefragt werdet: Sag mal, was liest du eigentlich so?

 

schnörkel

 

29 Comments on “„Was liest du denn so?“

  1. Also ich sage immer, ich lese Fantasy, Geschichtliche Romane (nicht unbedingt richtig historische) und Romane die besonders sind, wie zb die Katze des Dalai Lama. Wenn andere das nicht verstehen, und das tun sie meistens nicht, macht mir das nichts aus. Hauptsache ich verstehe es.

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      • Ja aber das wäre ja genau dasselbe wenn man die fragt, was für Musik hörst du oder was für Serien schaust du. Ist doch egal wo, man kann das nie genau sagen. Man mag was mag.

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  2. Die Frage ist ähnlich bescheuert wie: Was hörst du denn für Musik? Also differenziere ich je nach Fragendem. Oft langt: Och, kommt drauf an, was mir halt gefällt, möglichst dick. Oder ich erwähne die Spiegel-Bestsellerliste, von der ich mir aus der Bücherhallen öfter mal was mitnehme. Das schlägt viele in die Flucht, vor allem Kaum-Leser. 😉
    Bei den anderen kann man ja differenzieren. Da ich auch gern Fantasy lese, habe ich es als nützlich erlebt, zu erklären, dass ich weder Vampir- noch Erotikkram lese, auch und schon gar nicht in Kombi. 😉
    Es IST schwer zu erklären.
    Liebe Grüße
    Christiane

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    • Ich sehe, du verstehst das Dilemma. Ich wusste ja durchaus schon, was ich lese, aber wenn ich es kurz zusammenfassen soll, dann gibt es ja auch einiges, was ich ausklammern wollen würde, wo ich es auch wichtig empfinde, dass ich es ausklammer, aber dann komm ich wieder zu den Details, die der Gesprächspartner eindeutig nicht hören wollte. 😀

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  3. Finde es auch schwer zu differenzieren, da ja nicht jeder Autor eines Genres lesenswert ist. Ich finde auch nicht jede Rock-Platte gut… 😊
    Finde es auch stets verwirrend, wenn man sagt „Ich höre eigentlich alles…“, da fehlt mir irgendwie die konkrete Leidenschaft.
    Insofern würde ich bei solchen Fragen eher Autoren oder Bands nennen. Genres sind mir zu weit gefasst… 😊

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    • Das Problem ist da glaube ich, dass man mit Autorennamen auch sehr viel Unverständnis hervorrufen kann, wenn der Andere diese einfach nicht kennt. Wenn man jetzt nicht so Größen wie King, Fitzek, Dickens oder Austen nennt. (Und es gibt auch immer noch Menschen, denen Jane Austen kein Begriff ist. 😮 )

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      • OMG, echt? 😂 Bei Musik täuschen natürlich viele gerne mit Namedropping unbekannterer Bands „Coolness“ vor… Das mag ich ja gar nicht. Bestenfalls soll es anregen, sich mit etwas Unbekanntem zu beschäftigen 😊😊

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  4. Ich finde die Aussage „Was mir gefällt“ gar nicht so unsinnig.
    Klar liest jeder ein bisschen nach Genre, Autor etc. Aber im Endeffekt muss das Buch doch fesseln können. Tut es das nicht, ist es egal, ob es nun der neue Fitzek ist oder ein eher unbekanntes Buch.
    Was begeistert, wird gelesen 🙂

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  5. Hallöchen! Schicke Frage und mit der scheinbar komplizierten (?) Beantwortung dieser Frage habe ich mich auch schon schwer getan. Meistens antworte ich auch mit soetwas wie „querbeet“ und gebe dann aber
    Beispiele. Oder aber ich antworte damit, was ich *nicht* lese. In meinem Fall Horror und absolut blutrünstige Thriller. Dann weiß mein Gegenüber, dass mit (fast) allem, was dazwischen ist, mein Geschmack meistens getroffen wird 🙂

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  6. Ach, mit „Romane“ liegst du doch gar nicht so falsch, denn „Romane“ gibt zumindest die Gattung an. Du machst klar, dass du keine Gedichte und Dramen liest, aber auch keine Novellen, Erzählungen, Autobiographien, Short Stories oder Essays. Zumindest normalerweise nicht.
    Ich lese grundsätzlich auch querbeet alles, was mir gefällt … Aber genremäßig kehre ich doch immer wieder zur Science Fiction und meinen Hausheiligen aus der deutschen Nachkriegsliteratur zurück.

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  7. Hallo,

    ich habe zwar Genres zu denen ich generell viel öfter und lieber greife, wie Thriller oder Dystopien, aber generell lese ich immer das was mir gefällt. Das heißt, das Cover muss mich ansprechen und der Klappentext muss interessant klingen. Dann kann ich auch mal zu einem anderen Genre greifen. 😉

    Liebe Grüße
    Diana von lese-welle.de

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  8. Ich kann oftmals auch kaum eine wirkliche Antwort geben. Wie könnte ich auch? Es ist schwer, allen geliebten Büchern gerecht zu werden. Je nachdem, wie ernsthaft mein Gegenüber daran interessiert ist, quatsch ich einfach drauf los oder es kommt ein einfaches: „Von jedem ein bisschen, mit einem Hang zum Fantastischen“. 🙂

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  9. Ich finde die Beantwortung der Frage auch gar nicht so einfach. Meistens läuft es dann auf querbeet, Lieblingsautoren und Lieblingsgenre raus.

    Gelesen wird bei mir einfach alles was mich anspricht. Das kann man einfach schlecht in eine Schublade stecken.

    Liebe Grüße und einen guten Start ins Wochenende
    Bella

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    • Ja, die Schublade wollte ich auch nicht aufziehen. Aber eigentlich meint man ja, dass das eine simple Frage war – erstaunlich, wie schwer man sich da plötzlich tun kann. 😀

      Hab ein wunderbares Wochenende!

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  10. Einen schönen Samstag Nachmittag 🙂

    Ehrlich gesagt finde ich die Frage etwas seltsam. Aber meist kommt das von Leuten die selbst nicht viel lesen. Meine Standardantwort ist mittlerweile: „Alles außer Thriller, Adult und Science Fiktion.“
    Und selbst da werde ich dann noch seltsam angeguckt. Aber du hast recht. Man kann das nicht in einen Satz oder eine kurze Antwort fassen. Bei Büchern ist das immer ein wenig schwerer.

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und werde mich mal auf deinem Blog etwas umschauen ^^
    Gruß

    Schneeflocke 😉

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    • Huhu! 🙂

      Eigentlich hält man die Frage so lange für einfach, bis man sie tatsächlich gestellt bekommt 😄 ich befürchte, der Fragesteller liest tatsächlich herzlich wenig, am Ende hätte er vermutlich mit keiner Antwort so richtig etwas anfangen können :/

      Hab du auch ein schönes Wochenende und viel Vergnügen noch hier bei mir! ^^

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