[Rezension] Rosie Hewlett – Medea

Die vielleicht beeindruckendste Hexe der griechischen Mythologie.

Werbung | Autor: Rosie Hewlett | Titel: Medea |
Übersetzung: / |
Erscheinungsdatum: März 2024 | Verlag: Transworld Publishers |
420 Seiten | Genre: griechische Mythologie / Neuerzählung | 

Bewertung: 4.5 von 5.

When I was a child, I turned my brother into a pig.

(S.1)

Inhalt

Medea, die Hexe von Kolchis. Wie auch ihre Tante, die Zauberin Circe, ist sie im Besitz von magischen Kräften. Mit Hilfe von Pflanzen kann sie Zauber wirken, die sowohl Gutes als auch Schlechtes bewirken können. Von ihrem tyrannischen Vater seit jeher unterjocht, sieht sie in dem strahlenden Helden Jason ihre Rettung, als dieser auf der Suche nach dem Goldenen Vlies nach Kolchis kommt. Doch wird dieser Weg der richtige für sie sein?

Rezension

Ist unser Schicksal vorherbestimmt, oder sind es die verschiedenen kleinen und großen Entscheidungen, die wir treffen, die uns auf den einen oder den anderen Pfad unseres Lebens bringen?

Rosie Hewlett nimmt sich in dieser Neuerzählung dem Mythos rund um die Frauengestalt Medea an. Wie so häufig in der griechischen Antike kennen wir zwar die Geschichten der strahlenden Helden, jedoch selten die Schicksale der Frauen, die an ihrer Seite standen. Medea ist das älteste von drei Kindern des Königs Aietes von Kolchis. Sie kann als einzige von ihnen zaubern, wofür sie von ihrem Vater jahrelang geächtet und geschlagen wird. Bis das Goldene Vlies in seine Hände gelangt und er dieses mit ihren Kräften beschützen lässt. Jason erscheint auf der Bildfläche – der Mann, der die Argonauten um sich versammeln konnte – um das Goldene Vlies zu seinem Onkel zu bringen, um dessen unrechtmäßig an sich gebrachten Thron zurückzuerhalten. Charmant und einnehmend wie er sich gibt, verfällt Medea seinem ganz eigenen Zauber sehr schnell.

Wie später auch Ariadne dem Helden Theseus hilft, indem sie ihre Familie verrät, wechselt auch Medea die Seiten. Denn in Jason sieht sie ihre einzige Rettung aus dem Gefängnis, das ihr Vater um sie herum gebaut hat. Doch dieser Verrat wird ihr anhaften, die Dinge, die sie später tut, ebenfalls. Dabei sehnt sie sich nach Anerkennung, tut aus Liebe zu Jason grausame Dinge, um ihm zu dienen und zu seinem Thron zu verhelfen. Und Jason? Ist ganz der manipulative Held, den wir von Anfang an vermutet haben.

Rosie Hewlett schafft es, Medea eine eigene Stimme zu verleihen. Auch wenn man sie so manches Mal an den Schultern packen und schütteln will, weil man sich fragt, wie sie so blind vor Liebe sein kann – man kann ihre Beweggründe nachvollziehen. Was der brutale Vater und die desinteressierte Mutter in jungen Jahren angerichtet haben, vertieft sich durch Jasons ganzes Wesen noch weiter und macht aus dem unschuldigen Mädchen eine gefürchtete Hexe, die mit Hilfe der Unterwelt Tod und Verderben bringen kann.

Fazit

Eine weitere herrliche Neuerzählung der griechischen Sagen und Mythen, die den Blick von den Heldengestalten weglenkt und zu den verborgenen Schicksalen führt, die so oft nur am Rande erwähnt werden.

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )

Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

4.6 ★★★★★

schnörkel

2 Antworten zu „[Rezension] Rosie Hewlett – Medea”.

  1. Avatar von Lydia

    Japp, das landet instant auf meiner Wunschliste! ❤

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    1. Avatar von Buchperlenblog

      Sehr gute Entscheidung! 😄

      Gefällt 1 Person

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Mein Name ist Gabriela, und seit 2017 findet ihr hier Buchtipps aus diversen Genres. Egal ob Fantasy, Horror oder Geschichten aus dem wahren Leben, übersetzt oder englisch –
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