Catriona Ward mausert sich zu einer Lieblingsautorin!

Werbung | Autor: Catriona Ward | Titel: Sundial – Das Haus in der Wüste |
Übersetzung: Susanne Picard |
Erscheinungsdatum: August 2023 | Verlag: Festa |
496 Seiten | Genre: Gothic / Roman |

Jeden Tag frage ich mich, ob es heute sein wird. Dass mein Kopf anstelle eines Tellers ode eines Wasseglases an der Wand zerspringt.
(S.49)


Inhalt
Nach außen hin führen Rob und Irving eine gute Ehe. Zwei kleine Töchter, ein ordentliches Haus. Doch Irving ist nicht der perfekte Mann, den er nach außen hin gibt. Physische und besonders psychische Gewalt beherrschen Robs Alltag, was sie nach besten Kräften vor ihren Kindern versucht zu verbergen. Aber ihre beiden Kinder verbergen ebenfalls etwas vor ihr, was sich erst zeigt, als Rob nach einer Auseinandersetzung ihre ältere Tochter Callie mit nach Sundial nimmt, dem Haus in der Wüste, in dem sie aufgewachsen ist.
Rezension
Vielschichtig
Wer schon einmal etwas von Catriona Ward gelesen hat, der weiß: Nichts ist, wie es am Anfang erscheint. Und egal, wie du es drehst und wendest, am Ende kriegt sie dich trotzdem dran. Und genau dafür liebe ich ihre Bücher.
Was es aber umso schwerer macht, Einblicke in die Geschichte zu gewähren, weil alles miteinander verwoben ist, alles bedeutsam und am Ende doch ganz anders. Also, wo Hinweise geben, wo falsche Fährten auslegen? Sagen wir es so: Dieses Buch ist sehr vielschichtig. Wir haben die toxische Beziehung zwischen Irving und seiner Frau Rob, die Beziehung von Rob zu ihren Kindern, wobei gerade Callies Verhalten ihr auf gewisse Art und Weise wirklich Angst macht. Denn Callie sammelt die Knochen von toten Tieren und scheint mit unsichtbaren Dingen sprechen zu können. Wir haben die Rückblicke auf die Geschehnisse auf Sundial, die gelinde gesagt äußerst grenzwertig waren, je weiter man an diesen verschütteten Erinnerungen herumrüttelt. Und dann haben wir das Nachwort, in dem uns Catriona Ward auch noch erzählt, dass Dinge, die auf Sundial getan wurden, tatsächlich so stattgefunden haben in den 1960ern.
Das Ganze wird in wechselnden Perspektiven geschildert und sowohl Rob als auch Callie kommen immer wieder zu Wort. Die Wahrnehmung der beiden könnte mitunter nicht unterschiedlicher sein, weshalb man immer wieder vor Augen geführt bekommt, dass die gleiche Situation von zwei Menschen völlig unterschiedlich aufgenommen und interpretiert werden kann. Und am Ende ist es dann noch einmal ganz anders. Wer sowas also genauso sehr liebt wie ich, der sollte sich dringend Sundial widmen!
Fazit
Das Buch arbeitet sehr viele Schrecken auf, versteckt aber trotzdem immer wieder kleine sonnige Momente, so dass man zumindest kurz verschnaufen kann, bevor man sich wieder hineinstürzen muss in das Grauen von Sundial, von toxischen Beziehungen und gut gemeinten, aber völlig falschen Handlungen.
Bewertung im Detail
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 5 ★★★★★
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