Furchtbar trostlos.

Werbung | Autor: Gwendolyn Kiste | Titel: Die Rostjungfern |
Übersetzung: Claudia Rapp |
Erscheinungsdatum: 2021 | Verlag: Festa |
400 Seiten | Genre: Roman |

Betet für die Rostjungfern.
(S.7)


Inhalt
1980 in Cleveland, Ohio. Während sich die achtzehnjährige Phoebe auf ihren Schulabschluss und ihre Flucht hinaus in die Welt vorbereitet, verändert sich die Welt, in der sie bisher gelebt hat, rasend schnell. Das Stahlwerk, in dem ihr Vater und viele andere Männer aus ihrem Viertel arbeiten, wird bestreikt. Und einige Mädchen in ihrer Umgebung verwandeln sich. Sie hinterlassen nasse Fußspuren, ihre Haut blättert von ihren Knochen. Und diese werden zusehends metallisch.
Rezension
Trostlos und irgendwie nichtssagend
Mh. Das ist so ziemlich das Geräusch, was mir entschlüpft ist, nachdem ich die letzte Seite dieser Geschichte hinter mich gebracht hatte. Mh. Was soll ich jetzt von diesem Buch halten? Mh. Was genau ist jetzt hier eigentlich passiert?
Ganz ehrlich, ich finde keine wirklich zufriedenstellende Antwort. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht von Phoebe, einmal als Teenager und einmal viele Jahre später, als sie ein letztes Mal zu ihrem Heimatort zurückfährt. Im Sommer 1980, da hat sie gerade ihren Schulabschluss in der Tasche, verändern sich einige Mädchen in ihrer Umgebung, sie werden gläsern und metallisch, sie rosten von innen heraus. Doch statt wirklich etwas zu unternehmen, sehen die Bewohner des Viertels – darunter auch die Eltern der Jugendlichen – weg. Auch als drei Regierungsbeamte kommen und sie untersuchen und testen, geschieht das alles unter den lethargischen Augen der Mitmenschen. Nur Phoebe, die immer wieder aneckt und vor sich hin rebelliert, macht zumindest hin und wieder den Mund auf. Aber auch sie unternimmt nicht wirklich etwas, verurteilt sich dafür dann selbst und dreht sich die meiste Zeit im Kreis.
So richtig greifen konnte ich die Geschichte nie, weder warum mit den Mädchen passiert, was passiert, noch was am Ende genau passiert. Es wird alles sehr vage gehalten. Ist das Stahlwerk am Ende schuld? Das Stahlwerk, das bestreikt wird und das mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen scheint, als die Veränderung der jungen Frauen? Wer weiß. Auch Phoebe, in ihrer grundlegenden Bockigkeit, konnte ich herzlich wenig abgewinnen, zu rechtschaffen will sie wirken, zu wenig steckt hinter allem. Irgendwie war die Welt grundsätzlich gegen sie, irgendwann gab sie sich selbst die Schuld für die Veränderungen. Warum genau, das hat sich mir nie erschlossen.
Fazit
Die Idee mag interessant sein, die Umsetzung war es in meinen Augen nicht. 400 Seiten über eine seltsame körperliche Veränderung, die keiner zu begreifen scheint, und über eine Frau, aus der mehr Stellungnahme gemacht werden wollte, als sie als Figur tatsächlich hergab. Mh eben.
Bewertung im Detail
Handlung ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )
Atmosphäre ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )
Charaktere ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★☆☆☆ ( 2 / 5 )
= 2.4 ★★







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