Buchperlenblog

Werbung | Autor: Stephen King | Titel: Riding the Bullet – Achterbahn |
Übersetzung: Hedda Pänke |
Erscheinungsdatum: 2000 | Verlag: Ullstein |
95 Seiten | Genre: Novelle |

Die Geschichte habe ich noch nie erzählt und auch nicht gedacht, dass ich es je tun würde.

(S.5)

Inhalt

Als Alan erfährt, dass seine Mutter wegen eines Herzinfarks im Krankenhaus liegt, trampt er so schnell es geht per Anhalter in seine alte Heimatstadt. Doch als er in den Wagen des jungen Mannes einsteigt, begeht er einen schlimmen Fehler.

Rezension

(D)eine Wahl

Achterbahn hat im Jahr 2000 große Wellen geschlagen, nachdem sie von Stephen King erstmals und ausschließlich im Internet veröffentlicht wurde. Mittlerweile findet man die Novelle auch in einer Kurzgeschichtensammlung, da jedoch die Buchausgabe aus dem Ullstein Verlag die weltweit Erste war, möchte ich sie auch eigenständig kurz vorstellen.

Also, was haben wir hier? Wir haben Alan, einen jungen Studenten, der heimwärts per Anhalter reist, um seine im Krankenhaus liegende Mutter zu besuchen. Zuerst geht auch alles glatt, er kommt schnell voran, doch dann wird es Nacht und der nächste, der ihn mitnimmt, ist kein gewöhnlicher Fahrer. Alan wird vor eine Wahl gestellt, die sein gesamtes Denken auf den Kopf stellt, denn er muss zwischen Leben und Tod wählen. Und nicht nur für sich, sondern auch für seine Mutter.

Eigentlich eine simple Sache, möchte man meinen. Denn halten wir uns nicht alle für völlig selbstlos, das eigene Leben zu opfern, um andere zu retten, die uns nahestehen? Für die eigene Mutter, die Frau, die einen großgezogen hat? Die Frau, die so viel für uns getan hat, die aber auch ihre schlechten Zeiten hatte, mit der wir uns hin und wieder gestritten haben? Geben wir unser Leben weg, um ihres zu retten?

Und wenn wir uns entschieden haben, wie gehen wir dann mit dieser Entscheidung um? Auf nur 95 großschriftigen Seiten fängt Stephen King so viel innere Zerrissenheit ein, wie man bei diesem heiklen Thema erwarten kann. Denn so klar, wie die Entscheidung anfangs wirken mag, ist es doch der Umgang mit dieser Entscheidung, die weitreichende Folgen hat. In die eine oder andere Richtung.

Fazit

Wieder einmal ist es mehr der menschliche Abgrund, der uns hier beschäftigt, als der Horror jenseits unserer Vorstellungskraft. Gut erzählt, auch auf wenigen Seiten.

Bewertung im Detail

Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

= 4.4 ★★★★

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