
Werbung | Autor: Stephen King | Titel: Desperation |
Übersetzung: Joachim Körber |
Erscheinungsdatum: 1996 | Verlag: Heyne |
635 Seiten | Genre: Roman |

„Da hat eine tote Katze gehangen, Peter! Sie war festgenagelt oder festgeklebt oder irgend sowas.“
(S.9)


Inhalt
Eine kleine Stadt irgendwo in der Wüste Nevadas. Der Name Desperation klingt, als hätte dieses Bergbaustädtchen schon immer gewusst, was ihm eines Tages widerfahren würde. Und schon sehr bald werden das auch ein paar Menschen mehr zu spüren bekommen, die eigentlich nur auf der Durchreise waren und sich nun wünschen, niemals durch die Wüste Nevadas gefahren zu sein.
Rezension
Tak!
Japp, der Name Desperation (Verzweiflung) ist in diesem Buch durchaus Programm. Nach einigen Büchern, in denen Stephen King eher den nur allzu menschlichen Horror aufgefahren hat, kommen wir nun wieder zu den Dingen, die wohl besser im Verborgenen geblieben wären. Oder sagen wir besser: In ihrer eigenen Welt.
Denn in Desperation geht etwas um, das nicht von dieser Welt ist. Doch davon ahnen wir zunächst natürlich nichts. Eher wundern wir uns über diesen seltsamen, riesigen Kerl von Cop, der scheinbar willkürlich Menschen auf der Straße aus fadenscheinigen Gründen festnimmt oder ihnen Sicherheit verspricht und sie somit in seine Stadt bringt. Doch etwas an diesem Cop stimmt absolut nicht, er trommelt wild mit den Fingern, er spricht hin und wieder in einer seltsam gutturalen Sprache – er beginnt aus der Haut zu bluten.
Doch das hält ihn nicht davon ab, das Leben von Mary und Peter, von dem kleinen David und seiner Familie oder das des alternden Schriftstellers Marinville zur Hölle zu machen. Desperation scheint zur Geisterstadt geworden zu sein, doch das Ding, das den Körper des Cops besetzt, braucht neue Gefäße, weshalb er diese zufällig Auserwählten zunächst in eine Gefängniszelle wirft, um sich ihrer zu bedienen, wann immer es nötig sein sollte. Aber Tak (der einfachheithalber nennen wir Es nun einfach so) hat nicht mit dem jungen David gerechnet. Der Junge hat irgendwie einen Draht zu Gott gefunden, schon weit vor den Ereignssen in Desperation, so dass wir es hier im Grunde mit einem Kampf von Gut gegen Böse zutun bekommen, alte Götter, die in der heutigen Welt überleben wollen.
King sagt, dass er sehr religiös erzogen wurde, und im Gegensatz zu einigen anderen seiner Werke hier ein Loblied auf Gott singen wollte. Was nicht bedeutet, dass das Göttliche in diesem Buch jederzeit gut und gerecht oder gar barmherzig wäre. Generell bin ich immer nicht sonderlich erbaut von solchen Zwiegesprächen mit Gott, die mir allesamt irgendwie zu pathetisch daherkommen und meinetwegen hätte es das wirklich nicht gebraucht. Aber davon mal abgesehen, ist Desperation mit seinem alten, bösartigen Gott, den mystischen Tierwesen, den Gräueln mitten im Nirgendwo klassischer Horrorstoff, der wirklich Spaß gemacht hat.
Übrigens: Wir treffen in Desperation auf eine alte Bekannte aus Das Bild. Cynthia Smith, eine der Frauen aus dem Frauenhaus Daughters & Sisters landet nämlich durch Zufall ebenfalls in diesem grässlichen Abenteuer und erzählt nebenbei auch ein wenig, was aus diesem Frauenhaus wurde.
Fazit
Große Erwartungen hatte ich nicht an dieses Buch, wurde dafür aber wirklich gut unterhalten. King erschafft mit Tak eine Bösartigkeit, die durchaus für einige Schauermomente sorgen kann.
Bewertung im Detail
Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Atmosphäre ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )
= 4.2 ★★★
Weitere Meinung


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