[Krimi-Lieblinge] Oscar de Muriel im mystischen Schottland

Liebe Büchermenschen!

Jeder von uns hat sie im Regal stehen: Diese ganz speziellen Bücher, die wir voller Liebe betrachten, die wir an unser Herz drücken und ihnen zuflüstern, dass wir sie und ihre Geschichten vermissen. Und wenn wir zu solchen Gefühlsausbrüchen nicht neigen, dann kennen wir sie trotzdem, die Lieblinge, die Bücher, die wir beim Lesen tief inhaliert haben und die uns wohl immer im Herzen begleiten werden.

Nachdem Nadine von NichtOhneBuch und ich euch nun bereits mit Max Bentow, Alan Bradley und Sebastian Fitzek bekannt gemacht haben, kommen wir heute bei mir zu einer mystisch angehauchten Krimireihe, die im wilden Schottland spielt. Vorhang auf für …

Oscar de Muriel

Ein Fall für Frey und McGray

Nachdem ich euch am Dienstag bereits die kleine Engländerin Flavia de Luce vorgestellt habe, bleiben wir einfach noch ein bisschen länger auf der Insel. Denn diesmal habe ich zwei unglaublich herzerwärmende Inspektoren für euch, na ja, zumindest wenn man auf snobistisch-bärbeißigen Humor steht, so wie ich.

Willkommen in Schottland!

Wir befinden uns zunächst im viktorianischen London im Jahr 1888. Einem jungen Mann aus bestem Hause verlangt es nach geistiger Zerstreuung, und so beginnt er zunächst ein Medizin-, später ein Jurastudium und landet aufgrund guter Beziehungen schließlich bei Scotland Yard. Doch als sein Gönner zurücktritt, droht auch Inspector Ian Frey die Entlassung. Um dem zu entgehen, soll er ins gar nicht so ferne Schottland und sich dem dortigen Inspector McGray unterstellen, der … nun … gelinde gesagt, nicht ganz nach Freys Geschmack ist. Doch ein vermeintlicher Nachahmer des Ripper treibt sein Unwesen und es gilt, den Schuldigen zu fassen, bevor es zu weiteren Taten kommt.

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„Inwieweit schief?“
„Schief insofern, als dass Sie in einem der teuersten Viertel dieser Stadt wohnen und zugleich offenkundig das grobschlächtige Wesen eines Fleischers haben, das einen in den Reihen der Polizei ganz nach oben bringen kann, und – es schmerzt mich, es zuzugeben: Sie haben da so etwas an sich, das mich glauben lässt, dass Sie nicht vollkommen dumm sind …“

(aus Die Schatten von Edinburgh | S.100)

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Ich liebe den verschnöselten Frey und seinen immer wieder durchscheinenden Standesdünkel, und noch mehr liebe ich den raubeinigen Schotten McGray, der auf alles und jeden sch*** und kein Blatt vor den Mund nimmt. Die beiden zusammen ergeben ein herrliches Bild, dem man fast nichts hinzufügen müsste. Ach halt, natürlich geschehen auch schlimme Dinge in Edinburgh, ein grausamer Mörder treibt sein Unwesen und wer wären wir, wenn wir ihn laufen ließen? Der Fall verläuft haarscharf an der Grenze des Realistischen, hier und da kommt man ins Staunen und beginnt bereits an den Teufel persönlich zu glauben. Ob dieser am Ende wirklich seine Finger im Spiel hatte oder nicht, das verrate ich natürlich nicht.

Realität vs. Mystizismus

Die Reihe um die beiden Ermittler umfasst derzeit vier Bände und bereits im Dezember kommt auch schon Band 5 auf uns zu – und ich freue mich unbändig darauf! Denn jeder Band führt nicht nur einen neuen geheimnisvollen, leicht mystischen Fall mit sich, nein, auch verstricken wir uns immer mehr in McGrays eigenen Recherchen. Denn seine jüngere Schwester leidet an einer geistigen Krankheit, spricht nicht mehr seitdem sie ihre eigenen Eltern umgebracht hat, und McGray ist nicht mehr weit davon entfernt, an die Existenz von Geistern und Dämonen zu glauben.

Wer schwarzen englischen Humor liebt, wer im schottischen Nebel herumtappen und Geister rufen hören möchte, wer spannende Fälle lösen möchte und wer sich Hals über Kopf in das wohl verstrittenste Ermittlerteam aller Zeiten verlieben will, der sollte sich diese Reihe einmal ganz genau anschauen.


Unsere Krimi&Thriller-Lieblinge im Überblick:

16.11.2020 NichtohneBuch: Willkommen bei den Krimilieblingen
17.11.2020Buchperlenblog: Alan Bradley und seine Giftmischerin Flavia
18.11.2020NichtohneBuch: Alt bewährt und trotzdem gut – Sebastian Fitzek
19.10.2020Buchperlenblog: Oscar de Muriel im mystischen Schottland
20.11.2020NichtohneBuch: True Crime der Extraklasse – Michael Tsokos

8 Comments on “[Krimi-Lieblinge] Oscar de Muriel im mystischen Schottland

  1. Pingback: [Krimi-Lieblinge] Alan Bradley und seine Giftmischerin Flavia – Buchperlenblog

  2. Jetzt weiß ich ehrlich nicht, welche deiner Empfehlungen ich zuerst lesen soll. Sie klingen beide ganz toll.
    Und obwohl ich historische Bücher eigentlich nicht mag, schaue ich mir diese auf jeden Fall genauer an.

    Liebe Grüße Nadine 🖤

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    • Huhu Nadine!
      Was stört dich denn an historischen Settings? Im Grunde spürt man es kaum, klar, es gibt kein Telefon, kein Internet, keine Autos. Aber die Fälle leben auch nicht von technischem Schnickerschnack, sondern von sich selbst 🙂

      Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Frey und McGray was für dich wären 🙂

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  3. Oscar de Muriel steht bei mir auch schon ein wenig länger auf meiner Will-Ich-Lesen-Liste…
    … aber ich wiederhole mich mal an dieser Stelle…
    Es gibt einfach viel zu viele verlockende Geschichten zwischen den Buchdeckeln… grins..lach… und zuwenig (Lese-)Zeit… grins…
    zwinker…

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    • Die Qual der Wahl, ich weiss schon 😄 ich plädiere ja nach wie vor darauf, dass man zu jedem Buch gleich auch die nötige Lebenszeiz dazu kaufen kann, dann wäre dieses Problem endlich gelöst 😄

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