[Krimi-Lieblinge] Alan Bradley und seine Giftmischerin Flavia

Liebe Büchermenschen!

Jeder von uns hat sie im Regal stehen: Diese ganz speziellen Bücher, die wir voller Liebe betrachten, die wir an unser Herz drücken und ihnen zuflüstern, dass wir sie und ihre Geschichten vermissen. Und wenn wir zu solchen Gefühlsausbrüchen nicht neigen, dann kennen wir sie trotzdem, die Lieblinge, die Bücher, die wir beim Lesen tief inhaliert haben und die uns wohl immer im Herzen begleiten werden.

Nachdem Nadine von NichtOhneBuch und ich euch bereits im Juli unsere [Fantasy-Lieblinge] ans Herz gelegt haben, begeben wir uns in dieser Woche in die düstere Welt unserer liebsten Krimis und Thriller. Und wer weiß? Vielleicht werden sie dann auch zu euren Lieblingen. Gestern hat euch Nadine zunächst einmal die Reihe rund um den Kommissar Nils Trojan von Max Bentow vorgestellt.

Alan Bradley

Flavia de Luce

Ich bin nicht die größte Krimileserin, das kann ich direkt zugeben. Auch wenn ich nicht sagen kann, was mich weitestgehend von diesem eigentlich spannenden Genre abhält, finden sich nur wenige Krimis und noch weniger Thriller in meinen Regalen. Wenn mich ein kriminalistischer Roman erreichen soll, dann braucht er auf jeden Fall einen Hauch Besonderheit. DIesen finden wir zum Glück en masse bei der bezaubernden Flavia de Luce von Alan Bradley.

Lieblingsgiftmischerin

Bei der mittlerweile 10 Bände umfassenden Reihe fiel mir zunächst das Cover ins Auge. Ich mag den irgendwie an die Addams Family erinnernden Stil unglaublich gern – und tatsächlich erinnern auch die de Luces ein wenig an die wohlbekannte Gruselfamilie, zumindest was den immerwährenden Geschwisterstunk angeht.

Flavia lebt mit ihrem Vater, ihren beiden älteren Schwestern Daphne und Ophelia und dem Mann-für-alles Mr. Dogger auf einem alten englischen Herrensitz. Langsam tasten wir uns voran in den Familienverhältnissen, den alten Gängen des Anwesens und in dem kleinen Ort Bishop’s Lacey. Und wenn wir uns dann so richtig wohl fühlen in der neuen Umgebung, findet Flavia einen Toten. Im eigenen Gurkenbeet.

Mit Charme und Witz

Und nun kann die 11-jährige Flavia endlich zeigen, was sie wirklich drauf hat. Denn mit erstaunlichem Spürsinn, Witz und chemischen Kenntnissen führt sie ihre eigenen Mordermittlungen durch, gerät dabei in die ein oder andere Bredouille und wähnt sich doch schlauer, als die Polizei erlaubt.

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Ich stand vor dem Rumpf eines Möbelwagens, auf dem eine blutrote Aufschrift verkündete: ACHTUNG BISSIGER HUN, als wäre das betreffende Tier dem Schreiber an die Gurgel gesprungen, ehe er den letzten Buchstaben hatte ausführen können.

(aus Halunken, Tod und Teufel | S. 223)

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Bisher habe ich fünf Bände dieser wunderbaren Reihe gelesen und habe mit jedem Buch mehr Angst, irgendwann am Ende angelangt zu sein. Mit jedem neuen Teil bekommen wir nicht nur einen neuen interessant-abstrusen Mordfall geliefert, auch tauchen wir tiefer in die Familiengeschichte der de Luces ein. Denn der Tod der Mutter schmerzt noch immer sehr, die Schwestern führen wilde Streitereien und Geldsorgen überschatten das Zusammenleben der ungleichen Familienmitglieder.

Flavia de Luce ist ein Wohlfühlkrimi, ein „am Kaminfeuer sitzen und behagliche Seufzer ausstoßen“ – Krimi. Flavia ist für alle, die den englischen Humor lieben, die Inspector Barnaby auch in der 100sten Ausstrahlung noch sehenswert finden, die ein gewitztes Mädchen dabei begleiten wollen, wie sie sich gegen die Welt zur Wehr setzt. Kurz gesagt: Schaut sie euch an, und verliebt euch in Flavia, so wie ich es tat.


Unsere Krimi&Thriller-Lieblinge im Überblick:

16.11.2020 NichtohneBuch: Willkommen bei den Krimilieblingen
17.11.2020Buchperlenblog: Alan Bradley und seine Giftmischerin Flavia
18.11.2020NichtohneBuch: Alt bewährt und trotzdem gut – Sebastian Fitzek
19.10.2020Buchperlenblog: Oscar de Muriel im mystischen Schottland
20.11.2020NichtohneBuch: True Crime der Extraklasse – Michael Tsokos

14 Comments on “[Krimi-Lieblinge] Alan Bradley und seine Giftmischerin Flavia

  1. hachja… die Flavia… Durfte ihren Gurkenbeetmordfall damals vor einige Zeit vor Veröffentlichung schon kennenlernen… und ich war von Flavia restlos begeistert….
    las dann auch noch ein zwei weitere Fälle von Flavia.
    Hab dann aber wie so oft, auch bei tollen Reihen, die Veröffentlichung der Folgebände aus den Augen verloren.
    Es gibt halt einfach ein Riesenmenge an tollem Lesestoff. 😉

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    • Das stimmt, aber das schöne ist ja: Geschichten veralten nicht und auch wenn man sie erst später liest, sind sie immer noch genauso toll! Also vielleicht habe ich dich ja an diese wunderbare Reihe erinnert =)

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  2. Pingback: [Krimi-Lieblinge] Oscar de Muriel im mystischen Schottland – Buchperlenblog

  3. Flavia ❤ Nachdem ich erst vor ein paar Wochen den siebten Band beendet habe, juckt es mir schon ganz besonders in den Fingern, mir gleich den nächsten Band zu schnappen. Alles, was mich noch davon abhält, ist genau das, was du beschrieben hast: zu schnell am Ende dieser fantastischen Reihe anzugelangen. So lange muss ich eben auf täglicher Basis Alan Bradley googeln und auf der Seite seiner veröffentlichten Werke F5 drücken… bis da ein neuer Band auftaucht! :'D

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    • :DSchon erstaunlich, wie sehr uns die gute Flavia in ihren Bann gezogen hat, nicht wahr? Sie ist aber auch einfach grandios, ebenso wie die Vorstellung, wie du jeden Tag sehnsüchtig nach einer neuen Ankündigung fahndest ♥ 😀

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  5. Mensch, was für eine Überraschung deinen Beitrag zu Flavia zu sehen! Ich kenne ehrlich wenige, die die Reihe lesen. Ich selber habe nach dem ersten Band aufgehört, warum kann ich gar nicht sagen. Vermutlich weil ich einfach extrem ungern Reihen lese. Aber ich mochte Flavia sehr gern und obwohl es schon über 10 Jahre her sein muss, dass ich den gelesen habe, konnte ich es nie über’s Herz bringen den wegzugeben, zu verkaufen etc.
    Vielleicht kann ich dich bei der Gelegenheit fragen wie sich die Reihe weiterentwickelt!? Gibt es da große Offenbarungen und Handlungsbögen, die auf ein Ende hinauslaufen? Ich meine da war was ungereimtes mit Flavias Mutter!? Oder ist es mehr alles im Stile „Fall der Woche“ was da noch kommt? Kann es gar nicht fassen, dass das schon 10 Bände sind …

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    • Hallöchen!
      Ich freu mich sehr, dass du Flavia – wenn auch nur dank eines einzigen Bandes – doch ins Herz geschlossen hast. Tatsächlich schwebt das Geheimnis um den Tod der Mutter immer mit, und hier und da fallen Hinweise, die sich langsam miteinander verbinden. Ich meine mich zu erinnern, dass in den Bänden, die ich ich noch nicht gelesen habe, das Geheimnis wirklich mit der Zeit gelüftet wird. Außerdem ist die Familie de Luce generell sehr spannend zu beobachten, da sich die häuslichen Begebenheit mit der Zeit ändern, die Schwestern erwachsen werden usw. Es ist also kein reines whodunnit in dem Sinne. Meistens vergesse ich sogar, dass man ja noch einen Fall aufzuklären hat 😀

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