Wenn aus Büchern Schätze werden.
Ein gelungenes Buch, bestehend aus Tagebucheinträgen, Videoaufzeichnungen, Tonaufnahmen!
Werbung | Autor: Edgar Cantero | Titel: Mörderische Renovierung |
Übersetzung: |
Erscheinungsdatum: 2016 | Verlag: Golkonda |
420 Seiten | Genre: Mystery |
Meine Augen schmerzen. Der schwarze Soldat hält die Tür auf, und der Chirurg sticht die geöffnete Zange in meine Augenhöhle.
(S.62 | aus dem Traumjournal)
Als Ambrose Wells sich aus dem Fenster stürzt, scheint die Dynastie der alten Familie beendet. Doch glücklicherweise fand er kurz vor seinem Tod doch noch einen entfernten Cousin vierten Grades in Europa. Dieser zieht nun also in die Südstaaten der USA, direkt ins herrlich skurrille Spukhaus Axton Haus. Mit ihm zusammen kommt Niamh an, ein punkiger, aber stummer Teenager, die uns der Erbe als seine Beschützerin vorstellt. Vor wem – oder was – das gilt es nun herauszufinden.
Gleich zu Beginn fällt an diesem Buch vorallem eines auf: Die Gestaltung. Denn Edgar Canteros Geschichte wird nur in Tagebucheinträgen, Ton- und Videoaufnahmen, Briefen, Rätseln und Traumjournalen erzählt. Das gefiel mir ausnehmend gut, brachte Schwung in die Geschichte und lies mich an so mancher Stelle enttäuscht seufzen, als ein Videoband einfach zu Ende war.
Doch worum geht es eigentlich bei dieser mörderischen Renovierung? A. – so und nicht anders stellt er sich uns vor – und Niamh führen auf einmal ein luxuriöses Leben in einem riesigen Anwesen. So riesig, dass sie sich anfangs mehrfach verlaufen und die einzelnen Zimmer kaum wiederfinden können. Auch scheint Axton House düstere Geheimnisse zu bergen, denn nicht nur erscheint A. bereits relativ früh eine geisterhafte Erscheinung, auch seine Träume werden zunehmend geplagt von seltsamen, sich immer wiederholenden Visionen. Außerdem gilt es, bis zur Wintersonnenwende herauszufinden, was es mit den geheimnisvollen Treffen auf sich hat, die alljährlich in diesem Haus von zwanzig Männern abgehalten werden.
Das Buch nimmt ab der Hälfte ungefähr eine etwas andere Richtung ein, wie ursprünglich von mir gedacht. Es wird weniger gruselig, dafür aber durchaus mysteriös uund gefiel mir dadurch nicht weniger gut. Ob nun Spukgestalten oder wahre Monster die Winkel und Flure von Axton House bevölkern, Spaß hatte ich an der Geschichte mit ihrem schwarzen Humor allemal. Und wenn man sich die Umschlagsgestaltung des Buches einmal wirklich anschaut, so ist auch die Entwicklung der Geschichte gar nicht mehr so überraschend.
Wieder einmal anders als gedacht, aber in seiner Gesamtheit durchaus ein spannendes Lesevergnügen, bei dem wir Leser vor allem unseren Verstand für das Unmögliche öffnen sollten.
Idee ★★★★☆ ( 4/5 )
Handlung ★★★★☆ ( 4/5 )
Charaktere ★★★★☆ ( 4/5 )
Sprache ★★★★★ ( 5/5 )
Gruselfaktor ★★★☆☆ ( 3/5 )
= 4 ★★★★
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Der Titel ist schon etwas spickig. 🤣🤣🤣
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Hilf mir kurz, was heißt spickig? 😄
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Wieso kennt das keiner!? 🤣🤣🤣🤣 Im 18./19. Jh. hieß das „nicht ganz ausgebacken“ … aber ich kenne das tatsächlich aus meiner Familie und meiner Gegend – das ist oberschlesische Mundart und bedeutet „komisch, lustig, merkwürdig“.
🤓
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Na, damit wir auch noch was dazulernen können! =D Ich finde aber, der Titel passt ganz gut zur Geschichte. 🙂
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Ich finde nur Renovierung ist so ein ungruseliges Wort. 🤣🤣🤣
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Ich habe das Buch auch vor einiger Zeit gelesen und es war eine phantastisch-skurrile Leseerfahrung – so anders, so ungewöhnlich und rätselhaft.
Es ist ein Buch was bleiben darf 😉
Liebe Grüße aus dem düsteren Wien
Conny
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Huhu Conny!
Genau das ist auch mein Eindruck gewesen 😄 Es zählt eindeutig nicht zum Einheitsbrei.
Liebe Grüße aus dem ebenso düsteren Leipzig!
Gabriela
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Hallo Gabriela,
das Buch habe ich dieses Jahr gelesen und war davon sehr angetan. Ich mochte den Erzählstil sehr, ein richtiges Perlchen, auch wenn’s nur wenig gruselig war.
@ Sani: Wer das Wort ‚Renovierung‘ nicht gruselig findet, war wohl noch nie bei einer dabei. 😀 Hier kommen die schlimmsten Seiten hervor.
Liebe Grüße,
Nicole
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Hallo Nicole!
Geb ich dir völlig recht! Allein für die spezielle Gestaltung sollte es diese Auszeichnung bekommen!
Liebe Grüße!
Gabriela
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Hallo Gabriela!
Ich mochte das Buch auch sehr gerne und ja, natürlich auch wegen seiner Gestaltung und dem Stil. Ich mag es wenn Bücher nicht einfach nur eine Geschichte sind. 😀
Bei diesem Buch hatte ich mal auf eine Fortsetzung gehofft, aber ich glaube das wird nichts mehr. Ich verlinke dich mal bei meiner Rezension. 🙂
Liebe Grüße
Diana
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Huhu Diana!
Oh, du hast es auch rezensiert? Dann verlink ich dich auf alle Fälle auch noch bei mir =)
Ich hätte auf jeden Fall gut Lust, noch mehr solcher Bücher zu lesen 😍
Alles Liebe!
Gabriela
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