[Das King-Universum] Carrie

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Werbung | Autor: Stephen King | Titel: Carrie |
Sprecher: Franziska Pigulla |
Erscheinungsdatum: 1974 | Verlag: Lübbe Audio|
9 Stunden | Genre: Horror |

sterne5

schnörkel

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„Du blutest!“, schrie Sue plötzlich wütend. „Du blutest, du großer, blöder Pudding!“ 

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Inhalt

Carrie White ist eine Außenseiterin. Die Mutter streng gläubig, ihre Kindheit ein einziges Verbot, ihre Zeugung bereits reine Blasphemie. Carrie ist drei Jahre alt, als sie das erste Mal Gebrauch von ihrer telekinetischen Fähigkeit macht: Sie lässt Steine auf das elterliche Haus regnen. Doch das soll erst der Anfang sein.

Rezension

Ausgestoßen

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Das Leseprojekt ist gestartet, und ich hatte mit Carrie direkt wieder den bestmöglichen Einstieg! Carrie begleitet mich schon sehr, sehr lang, die Geschichte ist mir nur allzu vertraut. Trotzdem wollte ich noch einmal zurück zum fiktiven Städtchen Chamberlain, der ersten Kleinstadt Stephen Kings, in der der Horror Einzug hält. Dieses Mal hat mich die Hörbuchausgabe in Atem gehalten, Franziska Pigulla macht einen fantastischen Job und haucht den verschiedenen Protagonisten das nötige Leben ein.

Die Geschichte kennen wohl die meisten. Carrietta White ist schon immer eine Außenseiterin. Seit sie bei ihrem ersten Mittagessen in der Schulkantine auf die Knie ging, um zu beten, betrachten sie die anderen Kinder bestenfalls als merkwürdig. Ihre Mutter erlaubt ihr keine moderne Kleidung, ihr junger Körper ist umhüllt mit dicken Laken aus Baumwolle. Zwischen all den hippen Teenagern wird sie so schnell zur Zielscheibe für Hohn und Spott. Diese Drangsal erreicht ihren ersten Höhepunkt, als Carrie nach dem Sportunterricht in der Dusche ihre erste Periode bekommt und vor Angst halb wahnsinnig wird.

Interessant an der Herangehensweise des Romans sind vorallem die eingeschobenen Artikel aus Zeitungen und Biografien der Überlebenden, wissenschaftliche Abhandlungen über das Phänomen der Telekinese. Auch, dass man eigentlich schon relativ früh erfährt, dass es ein bitteres Ende für den Ort Chamberlain geben wird, ist außergewöhnlich. So nähert man sich der eigentlichen Horrornacht, der Nacht des Schulballs, auf dem schließlich alles enden wird, von verschiedenen Seiten und Gesichtspunkten. Noch interessanter ist, dass eben diese eingeschobenen Fragmente ursprünglich nicht in dem Manuskript Kings vorkamen. Doch viele Verlage lehnten zur damaligen Zeit die Rohfassung Carries ab, da sie nur aus 98 Seiten bestand. Kaum zu glauben, kennt man seinen heutigen Hang zu überbordenden Geschichten! Die Artikel, die begleitenden und beschreibenden Ausschnitte? Reines Füllmaterial. Und trotzdem so passend. Auch entdeckt King bereits hier ein Stilmittel, dass er später immer wieder anwenden wird: Er erzählt noch heute dem Leser gern, das ein Leben enden wird, bevor es tatsächlich soweit ist.

Fazit

Mit der Geschichte um Carrie White und ihre außergewöhnlichen telekinetischen Fähigkeiten gelang es Stephen King endlich, Fuß zu fassen in der Literaturbranche. Für mich ist Carrie ein Herzstück, eine tragische Geschichte über ein unverstandenes Mädchen, dessen böse Seite menschengemacht ist. Und wer weiß, vielleicht gibt es sie ja wirklich: Die Telekinese.

Bewertung im Detail

Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )

Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )

Charaktere ★★★★☆ ( 4 / 5 )

Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 )

Emotionen ★★★★☆ ( 4 / 5 )

= 4.6 ★★★★★

schnörkel

weitere Meinungen

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19 Comments on “[Das King-Universum] Carrie

  1. Liebste Gabriela!
    Yaaay, die King-Reihe startet! 😀 Früher hätte ich so gern telekinetische Kräfte gehabt (der herrliche Film ‚Mathilda‘ ist schuld!), aber als ich Carrie gelesen habe, verging mir der Wunsch so ein ganz kleines bisschen. 😀 Ein super Auftakt für dein King-Projekt! ❤
    Liebste Grüße,
    Ida

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    • Liebste Ida!
      Jaaa, endlich! Wenn man aber bedenkt, was Carrie mit ihren Kräften hätte anstellen können, wenn sie doch nur netter von ihren Mitmenschen und vor allem ihrer Mutter behandelt worden wäre…. wer weiß? Vielleicht wäre sie auch eine Mathilda gewesen? 😀

      Sonnigste Grüße! ♥
      Gabriela

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  2. Ich sitze aktuell auch über dem Beitrag und werde versuchen das Buch noch etwas ausführlicher zu besprechen. Für ein Debüt jedenfalls ist dieses Buch mehr als ordentlich.
    Nun aber auf nach The Lot. Bin schon mittendrin. Wieder Hörbuch, aber der Sprecher ist bissl zu monoton. Mehr wie ein Märchenonkel. Aber die Geschichte ist bis jetzt sehr gelungen und ganz anders zu Carrie.

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  3. Du machst mir so viel Lust auf die King Bücher mit deinem Projekt.
    Und Carrie habe ich auch lange nicht mehr gelesen. Vielleicht höre ich mir da auch mal das Hörbuch zu an. Das ist eine gute Idee! 🙂
    Liebe Grüße
    Diana

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    • Das find ich klasse! 😊 Carrie als Hörbuch war auf jeden Fall ein Erlebnis, da bin ich froh, dass ich mich dieses Mal für diese Variante entschieden hab. ❤️

      Liebste Grüße!
      Gabriela

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    • Kann mich Gabriela anschließen. Das Hörbuch war richtig gut umgesetzt. Vor allem, wenn man es mit Brennen muss Salem vergleicht, welches ich gerade höre, dass leider sehr schlecht umgesetzt ist.
      Generell kann ich die Hörbücher mit David Nathan empfehlen. Er hat sehr viele der bekannten Werke vertont und gibt dort alles. Betonung der Sprechrollen und der dadurch erzeugte Grusel ist nochmal eine andere Ebene als nur das Lesen. Empfand ich bei ES als große Bereicherung.

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  4. Pingback: [Projekt Stephen King]: Carrie – Lesen macht glücklich

  5. Liebste Gabriela, Carrie war ja eins meiner ersten King Bücher, die ich gelesen habe und ich hatte glaube ich noch Wochen danach ein ungutes Gefühl und musste immer wieder an diese Geschichte denken. Es ist auf jeden Fall ein spannendes Buch, das ein wichtiges Thema wie Mobbing in ein Horror Szenario gesetzt hat. Ich freue mich schon auf mehr King Bücher Beiträge aus dieser Reihe 😀

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    • Liebste Elizzy,
      Carrie finde ich auch nach wie vor sehr beeindruckend. Das Thema Mobbing wird wohl leider immer ein Thema bleiben, und Carrie zeigt uns auf übernatürliche Art, welches Disaster dadurch entstehen kann. Ganz großes Kino, auch nach 40 Jahren!

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  6. Meine Einstiegsdroge…als ich 12 war 😉 Allerdings erst mal der Film (böser großer Bruder 😉 ) und dann kam das Buch, aber es hat mich halt so tief beeindruckt… Und bis heute werd ich das auch nicht los!

    Liebe Grüße
    Bine

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