[A Month With Neil Gaiman] Bring me a Dream

Meine Lieben!

Der Monat neigt sich bald dem Ende zu und mit ihm endet auch vorerst meine Reihe mit Neil Gaiman! Mir ist bewusst, dass ich euch noch immer einige Schmankerl, gerade im fantastischen Bereich, vorenthalte – doch die bekommen noch einmal gesondert ihre Zeit auf der Bühne. Heute jedoch lernt ihr erst einmal Dream kennen, den dunklen Lord der Träume.

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Das Comic-Epos

Sandman

Comics sind mittlerweile wieder auf dem Vormarsch. Verlage wie der Splitter oder Cross Cult können Leserzuwachs von allen Seiten verzeichnen. Ob jung oder alt, Frau oder Mann: Heute ist es salonfähig, zu Comics zu greifen.

Doch Anfang der 1990er Jahre waren Comics noch eher Nerdkram, eine Sache für Jungs. Schnell erzählt, schnell vergessen. Aber dazwischen gab es schon immer die ganz besonderen Helden oder Antihelden, die hängen blieben und Aufmerksamkeit bekamen. Zu diesen zählt ohne Zweifel Dream, einer der Ewigen.
Neil Gaiman erhielt Ende der 80er die Chance einen der vergessenen Gegenspieler Batmans, den Sandmann, neu zu gestalten. Und das tat er. Gaiman erschuf mit Dream einen Sandmann, der nichts mit dem schurkenhaften Bösewicht des DC-Universums mehr gemein hat. Oder vielleicht mit dem MDR-Sandmann, der den Kindern süße Träume bringt.

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In 10 Bänden und diversen Vor- und Randgeschichten wird seine Geschichte erzählt. Dream wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einem okkulten Kreis eingefangen und für mehr als achtzig Jahre eingesperrt. Als er endlich entkommen kann, muss er feststellen, dass sein Reich zerstört ist, seine Albträume entflohen und seine magischen Utensilien verschwunden. Der Mittel (Traumsand, Maske und Traumstein) beraubt, die seine Kraft speicherten, macht er sich auf, um diese zurück zu ergattern. Witzigerweise haben Batman und die Gerechtigkeitsliga einen kurzen Gastauftritt bei diesem Unterfangen und erinnern an die Ursprünge der Figur des Sandmann.

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Dream ist einer der Endless, der Ewigen. Mit seinen Geschwistern Desire (Verlangen), Destiny (Schicksal), Despair (Verzweiflung), Destruction (Zerstörung), Delirium (Wahnsinn) und natürlich Death (Tod) ähneln sie Göttern. Doch sie sind keine, sie sind älter. Nur nicht immer weiser. Denn gerade die Zwillinge Desire und Despair treiben gerne ihren Schabernack mit den Menschen und ebenso mit ihren Geschwistern. Mehr als einmal kann Dream gerade noch verhindern, dass ein Plan der beiden die Welt ins Chaos stürzt.

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Die Comics wurden von wechselnden Künstlern gezeichnet, dabei tauchen einige Namen häufiger auf als andere. Dave McKean zum Beispiel gibt mehr als einmal Morpheus (Dream) sein charakteristisches Aussehen: Bleiche Haut, dunkle Augen, dünne Gestalt. Die schwarzen Haare immer etwas wirr und aufgebauscht, hat man oft das Gefühl, Neil Gaiman diente nicht nur für die sprachliche Vorlage.

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„Der Herr der Träume lernt, dass man sich verändern oder sterben muss, und er trifft seine Entscheidung.“

Neil Gaiman

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Die Geschichten um den Herren der Träume sind teils übergreifend, teils episodenhaft abgeschlossen. Band 3 und 6 dienen als Intermezzo, in denen sich Kurzgeschichten finden, die nur am Rand mit Dream und dem Wiederaufbau seines Reiches zu tun haben. Auch werden häufig mythologische oder historische Figuren wie Shakespeare, Luzifer, Caesar und Odin eingebunden.

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Wer es also imposant mag, wer auf mythisches und fantastisches steht, wer vielleicht einfach etwas altes neu entdecken möchte, dem sei dringend zum Sandman geraten. Denn mit seinen 75 Episoden und weiteren Begleitbänden schuf Neil Gaiman hier eine großartige Comic-Welt, die in ihrer Ganzheit einfach brilliert.

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schnörkel


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16 Comments on “[A Month With Neil Gaiman] Bring me a Dream

  1. Nochmal Hallo 😀 oh von diesen Comics habe ich ja ab und zu gehört und bei dir auch gesehen 😀 und irgendwie hast du recht, früher hätte ich nie zu einem Comic gegriffen, doch heute tue ich es richtig gerne! Und ich werde mir auf jeden Fall Band 1 zulegen!

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  2. Der Comic ist super. Ich hoffe ja immernoch auf eine Serie, die sich um Dream dreht.
    Kennst du die Serie Lucifer? Ist ein bisschen anders als Gaimans Charakter, aber dennoch gut.
    Grüße, Katharina

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    • Oh als Verfilmung fand ich das auch klasse, ich kann es direkt vor mir sehen *_* Luzifer kenn ich nur von Vorschauen, geschaut hab ich es bisher noch nicht! Aber Vl. schaff ich es ja doch mal da reinzuschauen 🙂 Danke für den Tipp!

      liebe Grüße!
      Gabriela

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