[Buchperle goes Mittwelt] Mischen und Ziehen

Lange Tage und angenehme Nächte, meine Lieben!

Die lange und beschwerliche Reise nach Endwelt, zum Mittelpunkt allen Seins und die Reise zum dunklen Turm geht weiter! Haben wir uns zuletzt durch die Wüste geschleppt, sind fast von Langsamen Mutanten erwischt worden und haben eine weitere Hülle unseres Selbst abgestreift, so finden wir uns nun an einem langen, grauen Strand wieder.

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Stephen King – Der dunkle Turm
Band 2: Drei

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„Did-a-chick?“

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War Roland Deschain in Band 1 noch größtenteils allein unterwegs und erlebte dank Jake die erste menschliche Regung seit Ewigkeiten in sich, wird er in Band 2 nun weitere Gesellschaft erhalten. Doch diese stoßen nicht auf normalen Wegen zu ihm, noch schließen sie sich von Anfang an freiwillig an. Der Mann in Schwarz kündigte es an, der Revolvermann findet Türen am Strand. Diese öffnen sich nur für ihn und offenbaren, was er lange schon vermutete: Es gibt mehr als eine Welt. Denn seine Gefährten stammen aus einer Realität, die seiner so fern und unserer eigenen so nah ist, dass wir selbst hoffen können, eine solche Tür eines Tages zu erblicken. Band 2 handelt vom Mischen und Ziehen, von Mischen von Schicksalskarten und Ziehen von Gefährten, die das Schicksal besiegeln werden.

Wer verbirgt sich hinter Tür Nummer 1? Der Gefangene, der einen Pavian auf dem Rücken trägt. Eddie Dean, ein Junkie aus dem New York der 80er Jahre, ein junger Mann mit guten Reflexen und scharfen Augen, der jedoch erst seine eigene Prüfung ablegen und den Pavian abschütteln muss, bevor er zu dem werden kann, der er sein muss.

Tür Nummer 2 öffnet sich in ein anderes New York, eines in den 60er Jahren und beherbergt die Herrin der Schatten, eine junge schwarze Lady, die mehr als nur eins ist. Auch sie muss erst durch eine harte Prüfung gehen, um zu sich selbst zu finden. Dabei bringt sie den Revolvermann und Eddie an den Rand des Todes.

Die dritte Tür hingegen öffnet sich für Roland in den Kopf Jack Morts, ein Schubser und Mörder, der für vieles, was dem zukünftigen Ka-Tet Rolands widerfuhr, verantwortlich ist. Indem Roland versucht, in Morts Handeln einzugreifen, schafft er ein Paradoxon, dessen Ausmaß sich erst in Band 3 zeigen wird.

Monstrositäten und Anormales in Mittwelt

Die Welt hat sich weiterbewegt und so langsam bekommt man den Eindruck, dass sich die zurückentwickelte Welt Rolands nicht vor sondern nach unserem eigenen Dasein befindet. Was von den Großen und Alten noch übrig ist, sind fehlfunktionierende Maschinen, die keiner mehr bedienen kann. Außerdem gibt es sie wieder: die Magie und vor allem Monster. Bereits in Schwarz haben wir einige kennengelernt, die nach unserem Leben trachteten. Dämonen in Steinkreisen, sprechende Schädel, Langsame Mutanten. Letztere erinnern mit ihren verwachsenen Tentakeln ein wenig an die Lovecraft’schen Monstrositäten, die dem alten Gott Cthulhu unterstehen. In Band 2 sehen wir uns jedoch mit weitaus schlimmerem und gefährlicherem konfrontiert. Die Monsterhummer, oder wie von Eddie Dean liebevoll tituliert, die Gruselkriecher. Diese hummerähnlichen Wesen kommen bei Nacht aus den Wellen herangekrochen und stellen ihre unheimlichen Fragen in einer Aneinanderreihung von Nonsens-Silben.

Did-a-chick?
Dum-a-chum?
Ded-a-check?

Das mag zuerst lustig anmuten und kommt mir auch immer wieder über die Lippen, doch die Wesen sind alles andere als lächerlich. Die eineinhalb Meter langen Hummer mit starken Scheren und kräftigen Zähnen sorgen dafür, dass Roland mehr als nur seinen Mut und fast sein Leben verliert.

Wie wird die Reise wohl weitergehen, nun, da wir endlich das Ende des Strandes erreicht haben und uns hinauf in die Berge schlagen müssen? Und wie geht man mit einem selbsterschaffenen Zeit-Raum-Paradoxon um? Finden wir es in Band 3 heraus!

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„Ich muss dir etwas über Odetta sagen.“
„Ist das ihr Name?“
„Mhm.“
„Er ist schön“, sagte der Revolvermann.
„Ja. Finde ich auch. Nicht so schön ist dagegen, was sie über diesen Ort hier denkt. Sie glaubt nicht, dass sie wirklich hier ist.“
„Ich weiß. Und sie mag mich auch nicht besonders, oder?“
Stimmt, dachte Eddie, aber das hindert sie nicht daran zu glauben, dass du ein Knüller von einer Halluzination bist.

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schnörkel


Buchperle goes Mittwelt – die etwas andere Besprechung zu Stephen Kings Saga des Dunklem Turms:

Teil 1: Anfang und Ende

Teil 2: Mischen und Ziehen

Teil 3: Von Balken, die die Welten stützen

 

10 Comments on “[Buchperle goes Mittwelt] Mischen und Ziehen

  1. Und sie bleiben präsent, diese hummerähnlichen Wesen. Did-a-chum, gell?

    Schön, dass du die Reise auch weitergehst. Bin gerade mitten im dritten Teil (das vierte Mal) und es fasziniert mich wieder einmal von Neuem. Komme zwar nicht so gut voran, weil auch andere Bücher gelesen werden wollen, aber jedesmal, wenn ich das Buch aufklappe, bin ich sofort drin in der Geschichte. Passiert mir eigentlich so gut wie nie, aber beim Dunklen Turm immer. Wie ergeht es dir? Der wievielte Durchlauf ist es bei dir?

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