[Buchperle goes Mittelerde] Von Ringen und Geistern

Meine lieben Büchermenschen!

Das Bündel wurde geschnürt, die Wanderschuhe übergezogen – sofern man selbst kein Hobbit ist – und die Gefährten für die lange und beschwerliche Reise ins Lande Mordor wurden gefunden.

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J.R.R. Tolkien – Der Herr Der Ringe

Band 1: Die Gefährten

So habe ich also den ersten Teil von J.R.R.Tolkiens Herr der Ringe gelesen! Und ich war überrascht, denn die anfängliche Angst blieb unbegründet. Denn der Stil ist nicht schwerer oder unverständlicher, als andere Bücher und die Geschichte zog mich direkt in seinen Bann. Zwar wurden mir die philosophischen Gedanken der Elben teilweise etwas lang und ich bin auch kein großer Freund der vielen Lieder und Gedichte, aber sei’s drum.

Wenden wir uns nun also dem ersten – und vielleicht wichtigsten Aspekt dieser Reise zu, dem Gegenstand, um den es geht:

Der Ring

anführung_untenDrei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,
Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,
Den Sterblichen, ewig dem Tode verfallen, neun,
Einer dem Dunklen Herrn auf Dunklem Thron
Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.
Ein Ring sie zu knechten, sie alle zu finden,
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden
Im Lande Mordor wo die Schatten drohn.

(S.7)

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Dem Gedicht ist zu entnehmen, dass es nicht nur den Einen Ring gibt, sondern insgesamt zwanzig. Die Ringe der Macht wurden ursprünglich für die Elben geschmiedet, allerdings nicht der Eine. Diesen schmiedete Sauron persönlich, und steckte viel von seiner Kraft und seinem Willen hinein, um die anderen Ringe zu kontrollieren. Dieser Eine Ring ermöglichte es Sauron, zu sehen, was mit den anderen Ringen geschah und lies ihn so die Gedanken der anderen Träger sehen.

Natürlich sind die Elben ein schlaues Volk und ließen sich nicht so leicht hinters Licht führen. Sie legten die drei mächtigsten Ringe ab und verbargen sie vor Sauron. Die übrigen verteilte er unter den anderen Völkern der Erde, um sie sich untertan zu machen. Doch die verfluchten Ringe brachten reines Unglück über jeden, der ihre Macht gebrauchte.

Den Zwergenkönigen schürten sie die Gier nach Gold im Herzen, doch nicht die Untertänigkeit. Doch die Menschen waren ein weit willigeres Volk. Getrieben von dem Wunsch nach Macht verfielen die menschlichen Herrscher ihren Ringen immer mehr und wurden zu Saurons treuesten Dienern.

Nur das Feuer des Schicksalsberges kann diesen Einen Ring noch vernichten, weshalb sich Frodo mit seinen acht Gefährten auf den weiten Weg ins Lande Mordor begibt.

Die Ringgeister

Die Ringe der Menschen raubten den Königen, denen sie gehörten, langsam aber sicher alles menschliche. Sie wurden dem Willen Saurons unterjocht, verloren ihre sterbliche Hülle und fristen nun ein unsterbliches Dasein zwischen Leben und Tod.

Diese neue Form wird Nazgûl genannt, Ringgeister. Als Saurons rechte Hand erobern sie viele Länder und verbreiten Angst und Schrecken, wo auch immer ihr Name auch nur erwähnt wurde. Sie schreien mit den Stimmen des Todes und unterwerfen viele Gegner bereits durch pure Angstgefühle. Als Konsequenz ihres Schattendaseins haben sie ihre Fähigkeit des Sehens beinahe eingebüßt, und können nur noch selbst Schattengestalten wahrnehmen. Als Frodo den Ring im Kampf ansteckt, wird er für sie erst richtig sichtbar und kann von ihnen verwundet werden.

 

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Inschrift des Einen Ringes / Quelle: Wikipedia

Nun sind wir also schon ein ganzes Stück in Mittelerde unterwegs gewesen, die Gefährten haben sich getrennt und es liegt erst einmal an Frodo und Sam, den Weg allein weiterzugehen, über die grauen Hügel der Emyl Muil und hinunter ins Schattenland.

 

schnörkel

 


Buchperle goes Mittelerde – die etwas andere Buchbesprechung

Teil 1 – Der erste Ringträger

Teil 2 – Von Ringen und Geistern

19 Comments on “[Buchperle goes Mittelerde] Von Ringen und Geistern

  1. So, jetzt hatte ich endlich Zeit, bei dir vorbeizuschauen. Freut mich wirklich sehr, dich in diesem epischen Reich willkommen zu heißen! Die Angst vor dem Lesen hatte ich in diesem Fall genauso, war am Ende aber ebenso begeistert, auch wenn es für mich bis heute kein Buch ist, dass ich so nebenbei mal lesen könnte. Ich freue mich schon sehr deine Meinung zu den anderen zwei Teilen zu hören 🙂

    Alles Liebe,
    Smarty ❤

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    • Huhu Smarty!
      Nee da hast du recht, so für nebenbei ist es kein Buch. Dafür sind schon allein die Namen zu kompliziert, manche der Nebengestalten konnte ich noch am Ende nicht auseinander halten 😅

      Liebe Grüße! ♥️
      Gabriela

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  2. Hallo Gabriela,

    Der Herr der Ringe ist bei mir eines der Bücher, die sich tief ins Gedächtnis gegraben haben, obwohl ich es erst zweimal gelesen habe.
    Das erste Buch ist ja fast noch als Prolog anzusehen, da die wahren Prüfungen auf die Gefährten noch warten. Die Lieder und Gedichte haben mich damals, beim ersten Lesen zwar auch gestört aber ich habe sie einfach überlesen. Doch machen sie das Konstrukt beziehungsweise die Welt, die sich Tolkien erdacht hat, erst richtig komplett. Gerade die verschiedenen Sprachen und Völker und die gesamte Hintergrundgeschichte um die Ringkriege und verschiedenen Zeitalter sind von einer erstaunlichen Komplettheit und sehr gut durchdacht.

    Ich bin gespannt, was du zu den weiteren Büchern sagen wirst. Eine schlechte Meinung wird es sicher nicht sein. Und falls du nochmal einen zweiten Anlauf nehmen solltest, dann gönne dir die Übersetzung von Margaret Carroux und nicht die unsägliche von Kregge (wobei die mittlerweile auch überarbeitet wurde – welche Auflage hast du?). Mein zweiter Leseversuch war die Carroux-Übersetzung und selbst mit 10 Jahren Abstand ist mir aufgefallen, um wieviel besser diese ist.

    Liebe Grüße
    Marc

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    • Hallo Marc 🙂
      Ich denke auch nicht, dass ich eine schlechte Meinung haben werde, dafür gefällt es mir dann dich zu gut 😄 ich verstehe allerdings das Ding mit der Übersetzung nicht, da ich eigentlich nichts an der auszusetzen habe, die ich habe. Aber das fällt vllt nur auf, wenn man die andere kennt 😅

      Liebe Grüße!
      Gabriela

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      • Hallo Gabriela,

        dann hast du bestimmt eine nochmals überarbeitete Version. Meine von 1999 hatte einige moderne Begriffe drin, dass es sofort auffallen würde und überhaupt nicht in diese Welt passen würden. In diesem Sinne ist alles gut. 😉

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  3. Hallo,
    also es gibt 3 Übersetzungen, eine von Margaret Carroux, die von Wolfgang Kriege und die überarbeitete von Wolfgang Kriege. Die erste Version von Kriege war einfach nur grausam. Tolkien hat ja jede Menge Vorarbeiten geleistet, Geschichten geschrieben, die er selbst nie veröffentlichen wollte, Sprachen und Runen, Gedichte, Verse und und um Mittelerde selbst eine Geschichte zu geben. Margaret Carroux hat das meiner Meinung nach hervorragend übersetzt und die Unterschiede zwischen den Völkern auch in der Sprache sehr fein herausgearbeitet. Krieges erste Version sollte so sein, wie Hobbits heutzutage sprechen würden. Das ist gründlich danebengegangen und alleine durch die Sprache Mittelerde viel zu weit an die Realität herangeführt, was dann überhaupt nicht nicht mehr gepasst hat. Die zweite Version wurde dann deutlich entschärft. Für einen wahren Fan gibt es aber nur das Original oder die Carroux’sche Übersetzung 🙂
    Ich habe mir ja meine ganz persöbliche Schmuckausgabe von einer Buchbinderin machen lassen: https://www.annabuchwunder.de/galerie-1/
    Anna hatte sogar noch einen Buchblock von Carroux mit einer der ganz frühen Auflagen. Meine alte grüne Taschebuchausgabe war doch arg zerfleddert und als ich Tobias‘ Ausgabe gesehen hatte https://www.lesestunden.de/2016/07/der-herr-der-ringe-j-r-r-tolkien/ musste ich sowas auch haben 🙂
    Viel Spass noch mit Band II und III

    //Huebi

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    • Heyo 🙂
      Ich sehe schon, aus der Sache mit der Übersetzung kann man so einiges machen😄 mir persönlich gefiel die Sprache in meiner Ausgabe ganz gut also habe ich vllt die überarbeitete Variante. Das mit deiner Schmuckausgabe finde ich jedoch richtig toll 🙂

      Liebe Grüße!
      Gabriela

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    • Die erste Version von Kregge war aber auch wirklich unerträglich und grausam… Das ging gar nicht und beraubt Mittelwerte von dem Zauber, den Tolkien ihm eingehaucht hat.

      Habe mir 2009 die rote Ausgabe geholt, die die Carrouxübersetzung beinhaltet. Habe ich dann mit Freude gelesen und man merkt, dass Tolkien und Carroux die Übersetzung gemeinsam erarbeitet haben…

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      • Mir scheint, ich sollte wohl mal nachschauen, welche Variante ich eigentlich habe. Mir kam sie gar nicht so schlecht vor 😅

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  4. Hallo, Gabriela!
    Ah, ich stecke immer noch im Hobbit fest. Nicht dass er mich nicht gefällt, aber so richtig schnell geht es einfach nicht.
    Ich muss sagen, dass mich das mit den Ringen von Anfang an verwirrt hat und ich eigentlich gehofft habe, dass mir das erste Buch dann ein wenig Klarheit bringt. Wir werden sehen. Aber Danke für die Erklärung mit den Nazguls. Jetzt kann ich den Freund™ mit diesem Bisschen Wissen verwirren. 😀
    GL, m

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    • Ich helfe doch gerne aus 😄 als ich den Artikel schrieb, musst ich mir das auch bestimmt 10mal durchlesen, bis ich die Hintergrundgeschichte wirklich verstandn hatte. Hoffentlich kommst du bald gut durch die Hobbitreise!

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  7. Mae govannen, Gabriela.
    Über die Jahre hinweg hatte ich in der Schule just die gleiche Kunstlehrerin, die während unserer Werkeleien beständig eben diesen Tolkien vorlaß. Ich wurde also früh geprägt.
    Die drei epischen Filme (just in der Lang-Version) wurden zur perfekten Version dessen.
    „Auf Eorlingas…!“

    bonté

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