Wenn aus Büchern Schätze werden.
Werbung | Erscheinungsdatum Erstausgabe :12.02.2018 Verlag : btb
ISBN: 9783442715527 Flexibler Einband 240 Seiten Genre: Roman
In diesem Augenblick sieht Veronika Kelber, wie eine gute Mutter reagieren würde. Sie würde in die Hocke gehen und ihr Kind umarmen, sie würde es trösten und ihm sagen, dass alles wieder gut wird. Vielleicht würde sie ihm ein schönes Pflaster versprechen oder eine Süßigkeit. Aber Veronika steht wie versteinert da und fragt sich, warum sie nichts dergleichen tun kann.
(S.62)
Der kleinen Chiara wird eines Abends von ihrem Bruder eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die ihr komplettes Leben umkrempeln wird. Denn die Geschichte handelt von einem alten Mann, der ein Baby stiehlt – und Chiara hat die fixe Idee, selbst dieses Baby zu sein.
Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich von der ersten Seite an so sehr in seinen Bann gezogen hat wie Marie. Der allwissende Erzähler lässt uns in die Gefühle aller beteiligten Personen blicken, lässt uns sehen, was sie fühlen, was sie denken. Chiara steht dabei trotzdem immer im Mittelpunkt.
Die Eltern leben getrennt und dieses sechsjährige Mädchen erfährt daheim keine wirkliche Liebe von ihrer Mutter. Ihre ältere Schwester und ihr großer Bruder werden von der Mutter ins Bett gebracht und umarmt, Chiara nicht. Warum? fragt sich Chiara immer wieder, warum? fragt sich auch der Leser. Die Geschichte, die ihr der Bruder erzählt, ist der Auslöser für etwas großes, das ins Rollen gebracht wird. Helligkeit kommt in die tiefste Dunkelheit, die ausweglose Abartigkeit einer Seele wird Stück für Stück entblößt. Die Mutter zerbricht langsam an dieser Wahrheit, die sie lange vor sich selbst versteckt hat, zerbricht daran, wie ein Spiegel, den man zerschlägt.
Der Schreibstil hat etwas mitreißendes an sich, auch wenn er auf den ersten Blick eher trocken wird. Man stolpert mit den Kindern den Lebensfaden entlang, der langsam aufgedrosselt wird. Bewundernswert ist dabei die Art, wie die Geschwister zusammen halten, wie jeder seinen Platz in dem Gefüge findet. Und besonders bewundernswert ist die kleine Chiara, die nichts weiß und doch ahnt, die immer wieder verletzt wird innerlich und doch ihren Frohsinn behält.
Ergreifend und schockierend, stellt dieses Buch ein großes Beispiel einer dysfunktionalen Familie dar. Absolute Leseempfehlung für alle, die sich an dieses Buch heranwagen möchten, denn es ist eine der berührendsten Geschichten der letzten Monate.
Idee ★★★★★ ( 5 / 5 )
Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 )
Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 )
Sprache ★★★★☆ ( 4 / 5 )
Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 )
= 4.8 ★★★★★
Steven Uhly – Glückskind
Achtung: Bei Glückskind handelt es sich um die Geschichte, die Frido Chiara hier in Marie erzählt. Wer zusammen mit Chiara entdecken will, was wirklich geschah, der sollte vielleicht erst Marie lesen, auch wenn es der Nachfolger ist.
Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Dieses Buch muss wohl oder übel auf meinem Wunschzettel landen 🤩
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Oh, das muss es definitiv – es ist ein wirklich tolles Buch!
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Guten Morgen 🙂
Eine wirklich tolle Rezension – irgendwo ist es mir schon einmal untergekommen (das Cover wirkt vertraut), weshalb ich jetzt erstmal suchen muss, wo das war 😀
Und deine Bewertung spricht wirklich für sich, freut mich, dass es dir so gefallen hat ^.^
Liebe Grüße,
Smarty
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Guten Morgen liebe Smarty! 🙂
Es ist ein wirklich tolles, tolles Buch gewesen, auch wenn die Thematik sehr hart ist. Die kleine Chiara ist ein so zauberhaftes Wesen … Wenn dir das Buch irgendwo begegnet, nimm es mit und lies es – bitte! 🙂
Liebste Grüße!
Gabriela
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Huhu,
Ich hab es jetzt und vermutlich kommt am Wochenende schon die Rezension 😉
Die ersten Kapitel haben mich schonmal sehr gefesselt und fasziniert.
Liebe Grüße,
Smarty ❤
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Wundervoll! Ich hoffe, das bleibt auch so! 😍
Liebste Grüße!
Gabriela
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Danke für diese tolle Rezension, die dazu führt, dass dieses Buch sogleich auf meine WL gelangt. Manchmal sind genau solche Bücher genau das was man gerade braucht, mögen sie noch so ergreifend und traurig sein.
Liebe Grüße aus Wien
Conny
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Liebe Conny!
Da hast du völlig recht, zumal es solche Familien durchaus auch in der Realität gibt und man auch einfach nicht immer die Augen verschließen sollte. Es ist ein wirklich gutes Buch!
Liebste Grüße!
Gabriela
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