[Rezension] Hans Christian Andersen – Die kleine Meerjungfrau

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Erscheinungsdatum Erstausgabe :24.02.2017

Verlag : Wunderhaus Verlag

ISBN: 9783946693017

Fester Einband 44 Seiten

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„Die kleine Seejungfer schwamm bis dicht an das Kajütenfenster, und jedes Mal, wenn das Wasser sie emporhob, konnte sie durch die spiegelklaren Scheiben sehen, wie viele geputzte Menschen drinnen standen, aber der Schönste war doch der junge Prinz mit den großen schwarzen Augen.“  (S.14)

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Inhalt

Wie bei vielen anderen Märchen kennen wir die Geschichte in groben Zügen, wissen um den Rahmen der Handlung. Die kleine Meerjungfrau darf zu ihrem 15. Jahrestag das erste Mal an die Wasseroberfläche und die Welt der Menschen bestaunen. Sie erblickt ein festlich geschmücktes Schiff, auf dem ein Prinz seinen Geburtstag feiert. Doch Sturm kommt auf und das Schiff kentert. Im letzten Moment kann sie ihn retten und an Land bringen. Sie verliebt sich und träumt fortan von ihm, doch er weiß nicht einmal, dass es sie gibt. Von ihrer Großmutter erfährt die Seejungfer, dass Menschen eine unsterbliche Seele besitzen, die nach ihrem Tod in den Himmel steigt. Meermenschen haben so etwas nicht – sie vergehen bei ihrem Tod zu Meeresschaum. Nur durch die Liebe eines Menschen können sie eine Seele erhalten. Um ihrem geliebten Prinzen nahe zu sein und eine Seele zu erhalten, opfert sie ihre Schwanzflosse und ihre Stimme, damit sie ihn von sich überzeugen kann.

Rezension

Wunderschön geschrieben ist diese Geschichte ein wahres Highlight in der Märchenwelt. Wie auch bei vielen anderen Märchen ist die adaptierte Disneyversion, die wohl den meisten bekannt ist, viel romantischer und mit einem Happy End versehen. Das Märchen von Hans Christian Andersen jedoch beinhaltet Schmerzen, eine unerwiderte Liebe, den Tod und auch die Hoffnung.
Man hofft und bangt mit der kleinen Seejungfer, man erlebt ihre Ernüchterung, wenn man feststellen muss, dass der Prinz sie zwar gern hat, aber doch eher wie eine Schwester und weniger wie eine Geliebte.

Das Ende ist im Original wesentlich tragischer als in vielen Adaptionen. Auch die Schmerzen, die die Meerjungfrau ertragen muss, um ihrem Ziel einen Schritt näher zu gelangen, sind tiefgreifender.

Die Ausgabe aus dem Wunderhaus Verlag fiel mir bei der letzten Buchmesse in Leipzig in die Hände. Sie besticht durch fantastische Illustrationen, farbenfroh und doch sehr märchenhaft. Es lohnt sich also, diesen Schatz seinem Regal hinzuzufügen.

Fazit

Ein trauriges, faszinierendes Märchen in einer bezaubernden Ausgabe. Für alle großen und kleinen Märchenfreunde ein Genuss.

 

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„Du behältst deinen schwebenden Gang, keine Tänzerin wird schweben können, wie du, aber jeder Schritt, den du tust, wird sein, als ob du auf scharfe Messer trätest, so dass dein Blut fließen muss.“ (S.26)

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12 Comments on “[Rezension] Hans Christian Andersen – Die kleine Meerjungfrau

  1. Uhh, ich liebe dieses Märchen und habe es auch schon immer geliebt 😍 Die Geschichte ist einfach toll und so dramatisch 😍 Die Illustrationen bei dieser Ausgabe sind wirklich grandios😄
    Alles Liebe
    -Rosa 😘

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  2. Ich glaub dieses wunderschöne Märchenbuch muss auch noch unbedingt bei mir einziehen da es mir bisher in meiner Sammlung fehlt. Ich habe lediglich eine Neuinterpretation des Märchens unter dem Titel „Das Klagelied des Meeres“ mit Illustrationen von Victoria Francés im Regal stehen. Das fand ich aber auch schon sehr berührend und traurig.

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      • Das kann gut sein 🙂 Schau es dir am besten einfach mal an. Ich mochte die Darstellungen sehr!

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  5. Ich freue mich immer wieder, wenn die guten alten Kinder- und Jugendbuchklassiker neu-aufgelegt und/ oder verjüngt durch stimmungsvolle Illustrationen wieder in den Regalen der Buchhandlungen (und danach in viele, viele Kinderzimmer) landen.
    Die Märchen der Brüder Grimm und von Hans Christian Andersen, die Kinderbücher von Astrid Lindgren und Erich Kästner sind ALLE sehr, sehr gute Literatur…!!!

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